"Die lustigen Erlebnisse entstehen in Folge eines Naturgesetzes: Die
Entropie, die Unordnung, nimmt dauernd zu. In diesem Beispiel
erkennbar am Verlust der Ordnung, der Information."
Bitte, Herr Matting. Verschonen sie uns mit solchen Platitüden. Bei
einem "Stille Post"-Spiel wird eine Nachricht ständig verändert.
Dadurch wird sie verfälscht. "Information" geht nicht verloren, sie
ändert sich. Mit "Entropie" im physikalischen Sinn hat das ungefähr
so viel zu tun wie ein Sack Reis mit einem Fahrrad. Die "lustigen
Erlebnisse" entstehen dementsprechend auch nicht auf Grud eines
"Naturgesetzes", sondern auf Grund der Unfähigkeite der Menschen,
Informationen akkurat zu erfassen und wiederzugeben. Recherche hat
auch nichts mit der "Energiezuführung" zu tun. Recherche ist in der
Regel das Bemühen, die Information zu validieren und ein möglichst
akkurates Bild einer bestimmten Situation zu zeichnen. Es geht dabei
auch nicht um einen Stille-Post-Satz, sondern um eine spezifische
Situation, eine bestimmte Problematik, die möglichst detailliert und
präzise beschrieben und diskutiert werden soll. Mit "Entropie" hat
das noch weniger zu tun. "Entropie" im Hinblick auf Information
bedeutet sowieso was völlig anderes: Es ist ein Maß für die
Informationsmenge, die in einer Nachricht enthalten ist, und wird in
der Regel im Verhältnis zur Zeichenanzahl gesetzt.
"Interessant wäre in diesem Zusammenhang allenfalls die
philosophische Diskussion, wie es sich bei bewusster Desinformation
verhält. Denn eigentlich ist auch dafür ja ein Energieaufwand nötig.
Trotzdem kann man nicht sagen, dass sich dadurch der Wahrheitsgehalt
eines Satzes erhöht (und sich damit die Entropie verringert)."
Nur wenn man - wie eigentlich in den Absätzen davor - man "Entropie"
willkürlich und sinnfrei als was völlig anderes definiert. Hier: Mit
"Wahrheitsgehalt" gleichsetzt.
Und mit dem, worum es den Forschern ging - der Risikowahrnehmung -
hat das alles sowieso überhaupt nichts zu tun.
Das Fehlen eines akkuraten Umgangs mit dem Begriff "Information" und
"Entropie", insbesondere die offenbar willkürliche Verwendung des
letzteren Begriffs im Anfang des Artikels läßt bereits darauf
schließen, dass wir dem Artikelschreiber bei der
Informationswidergabe hier nicht vertrauen können.
Bezeichnend ist übrigens, dass der eigentlich interessante Aspekt
nicht wirklich diskutiert wird:
"Zirkelte eine Botschaft nur lang genug in den entsprechenden
Kreisen, passte sich ihr Unterton sogar stets der dort herrschenden
Grundstimmung an, selbst wenn sie dieser zunächst widersprochen
hatte."
DAS wäre es wert ausführlicher zu diskutieren. Denn das ist ein
unglaublich wichtiges Element. Aber eine Diskussion dessen in einem
TP-Artikel wäre jetzt ein Zuviel an Qualitätserwartung. Ebenso die
Erwartung, dass wenn man schon im Titel eine Diskussion mit
Impfgegnern als Aufhänger wählt, dass man sich mindestens auch im
Artikel dann irgendwo auf diesen Aufhänger bezieht. Und ebenso die
Erwartung, dass der Autor - wenn er schon ein Problem kommuniziert -
wenigstens auch die Erklärungsversuche der Wissenschaft diesbezüglich
ein wenig schildert: Aber die Frage nach dem WARUM zu stellen ist
natürlich ketzerisch, denn dann müßte man ja am Ende noch richtig
recherchieren und vielleicht sogar noch intensiv darüber nachdenken.
Nein, nein, das wäre jetzt wirklich ein Zuviel an Qualitätserwartung
:-)
Entropie, die Unordnung, nimmt dauernd zu. In diesem Beispiel
erkennbar am Verlust der Ordnung, der Information."
Bitte, Herr Matting. Verschonen sie uns mit solchen Platitüden. Bei
einem "Stille Post"-Spiel wird eine Nachricht ständig verändert.
Dadurch wird sie verfälscht. "Information" geht nicht verloren, sie
ändert sich. Mit "Entropie" im physikalischen Sinn hat das ungefähr
so viel zu tun wie ein Sack Reis mit einem Fahrrad. Die "lustigen
Erlebnisse" entstehen dementsprechend auch nicht auf Grud eines
"Naturgesetzes", sondern auf Grund der Unfähigkeite der Menschen,
Informationen akkurat zu erfassen und wiederzugeben. Recherche hat
auch nichts mit der "Energiezuführung" zu tun. Recherche ist in der
Regel das Bemühen, die Information zu validieren und ein möglichst
akkurates Bild einer bestimmten Situation zu zeichnen. Es geht dabei
auch nicht um einen Stille-Post-Satz, sondern um eine spezifische
Situation, eine bestimmte Problematik, die möglichst detailliert und
präzise beschrieben und diskutiert werden soll. Mit "Entropie" hat
das noch weniger zu tun. "Entropie" im Hinblick auf Information
bedeutet sowieso was völlig anderes: Es ist ein Maß für die
Informationsmenge, die in einer Nachricht enthalten ist, und wird in
der Regel im Verhältnis zur Zeichenanzahl gesetzt.
"Interessant wäre in diesem Zusammenhang allenfalls die
philosophische Diskussion, wie es sich bei bewusster Desinformation
verhält. Denn eigentlich ist auch dafür ja ein Energieaufwand nötig.
Trotzdem kann man nicht sagen, dass sich dadurch der Wahrheitsgehalt
eines Satzes erhöht (und sich damit die Entropie verringert)."
Nur wenn man - wie eigentlich in den Absätzen davor - man "Entropie"
willkürlich und sinnfrei als was völlig anderes definiert. Hier: Mit
"Wahrheitsgehalt" gleichsetzt.
Und mit dem, worum es den Forschern ging - der Risikowahrnehmung -
hat das alles sowieso überhaupt nichts zu tun.
Das Fehlen eines akkuraten Umgangs mit dem Begriff "Information" und
"Entropie", insbesondere die offenbar willkürliche Verwendung des
letzteren Begriffs im Anfang des Artikels läßt bereits darauf
schließen, dass wir dem Artikelschreiber bei der
Informationswidergabe hier nicht vertrauen können.
Bezeichnend ist übrigens, dass der eigentlich interessante Aspekt
nicht wirklich diskutiert wird:
"Zirkelte eine Botschaft nur lang genug in den entsprechenden
Kreisen, passte sich ihr Unterton sogar stets der dort herrschenden
Grundstimmung an, selbst wenn sie dieser zunächst widersprochen
hatte."
DAS wäre es wert ausführlicher zu diskutieren. Denn das ist ein
unglaublich wichtiges Element. Aber eine Diskussion dessen in einem
TP-Artikel wäre jetzt ein Zuviel an Qualitätserwartung. Ebenso die
Erwartung, dass wenn man schon im Titel eine Diskussion mit
Impfgegnern als Aufhänger wählt, dass man sich mindestens auch im
Artikel dann irgendwo auf diesen Aufhänger bezieht. Und ebenso die
Erwartung, dass der Autor - wenn er schon ein Problem kommuniziert -
wenigstens auch die Erklärungsversuche der Wissenschaft diesbezüglich
ein wenig schildert: Aber die Frage nach dem WARUM zu stellen ist
natürlich ketzerisch, denn dann müßte man ja am Ende noch richtig
recherchieren und vielleicht sogar noch intensiv darüber nachdenken.
Nein, nein, das wäre jetzt wirklich ein Zuviel an Qualitätserwartung
:-)