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  • fuckup_

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Re: Da würde ich eher die Beihilfen ersatzlos streichen

bachmerat schrieb am 10.01.2017 17:18:

die von den Steuerzahlern getragenen Beihilfeausgaben für Beamte bis 2030 von etwa 12 auf rund 20 Milliarden Euro im Jahr steigen.

Ich bin strikt dagegen! Wer meint, er hätte irgendweche Vorteile gegenüber einem Gesetzlich versicherten wenn er sich Privat versichert, der soll gefälligst auch die Nachteile akzeptieren, die sich aus solch einer Privatversicherung ergeben. Wenn wir hier schon von Sparmaßnahmen reden, dann kann die Regierung ohne Einschränkung die Beihilfeausgaben ersatzlos Streichen. Meiner Ansicht nach sind solche Beihilfeausgaben lediglich eine wetbewerbsverzerrende Subventionsmaßnahme zu ungunsten der gesetzlichen Krankenkassen.

Das Spiel läuft erheblich anders:

1.) Der Staat bezahlt seine Beamten grottig. Doppelt so hohe Bruttogehälter sind in der Wirtschaft keine Seltenheit.
2.) Der Staat spart sich die KV-Beiträge in denen u.a. sämtliche Sozialfälle abgehandelt werden.
2.b) Der Staat bescheisst zudem bei den Arbeitslosen und den Sozialhilfeempfängern und zahlt für diese niedrigere Beiträge ein, als z.B. ein Student als Mindestbeitrag zahlen muss (d.h. krank gleich billig und gesund gleich teuer)
3.) Der Staat investiert strategisch in Vorsorge, anstatt wie die GKV in Heilbehandlung. D.h. würden die Privatversicherten nicht mit einer Flatrate-Mentalität an die Sache herangehen und die Ärzt die PKV nicht als Selbstbedienungsladen sehen, gäbe es tatsächlich einen signifikanten Vorteil.
Diesen Unterschied merkt im übrigen auch ein GKV Versicherter genau dann, wenn plötzlich die RV übernehmen muss, weil die GKV nicht mehr möchte, der Versicherte aber noch nicht gesundet ist. D.h. eben nicht alles was sinnvoll ist, muss auch von der GKV bezahlt werden. Die RV und die PKV gehen mit einem anderen Modell heran und bekommen entsprechend zu einem anderen Ergebnis.

Dass was jetzt allerdings passiert, ist dass der verbeamtete Wasserkopf der 70er langsam in Richtung Pension marschiert, während der Staat selbst aktiv seine Steuerbasis unterminiert. Kosten hoch, Kasse leer.
Zudem ist das Modell 'Beamter' in Schieflage geraten, d.h. die Alterspyramide ist bei den Beamten noch stärker als in der gesamten Gesellschaft entartet. Hierzu tragen frühere Exzesse bei, z.B. auch Briefträger und Telefonverkäufer zu verbeamten.

Dass Bertelsmann nun der Meinung ist, dass die Angestellten die Zeche zahlen sollen, anstatt die EU-Weit 1000 Mrd. entgangenen Steuern einzufordern, sollte nicht weiter verwunderlich sein. Letztlich ist das Spiel dasselbe, wie z.B. das Spiel mit den Staatsschulden. Wer in den fetten Jahren davon profitiert hat, fordert heute seine daraus erworbenen Ansprüche ein. Zahlen werden das all jene, die noch keine signifikanten Ansprüche haben und sich zudem nicht wehren können.

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