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Re: Gebt den Beamten eine Wahl

Olaf Ippisch schrieb am 11.01.2017 10:47:

Ähnliche Missverständnisse gibt es übrigens beim Thema Pension: Das Bruttogehalt von Beamten ist niedriger als das von angestellten im öffentlichen Dienst, dafür erhalten Sie nach Ausscheiden weiter von ihrem Dienstherren ein Pension und zahlen keine Beiträge in die gesetzliche Rentenversicherung. Würde man die Pensionen abschaffen, müsste man entsprechend die Bruttogehälter erhöhen, was zu ähnlichen Kosten für die Steuerzahler führt.

Und die Kosten durch die höheren Bruttogehälter würden für jeden (Steuerzahler) sofort sichtbar, weil sie sofort für alle Beamten zu zahlen wären.

Würde es hier keine Erhöhung geben, würden viele Stellen einfach nicht mehr adäquat bezahlt, zumal es in den letzten Jahren viele Nullrunden und Kürzungen durch Systemumstellungen gab.

Adäquat bezahlt werden z.B. Erzieher und Lehrer (besonders Grundschul-, Haupt- und Realschuleschullehrer) auch so schon nicht. In einem NDR2 Spezial zum Thema Inklusion war zu hören, das die Doppeltbesetzung von Klassen mehr oder weniger nur auf dem Papier besteht. Als Folge wurde beschrieben, das sich der Lehrer die "Wahl" hat, sich entweder um die Inklusionskinder zu kümmern und die übrigen Kinder zu vernachlässigen oder umgekehrt. Hier wird m.E. von der Politik auf Verschleiß durch Überlastung gefahren. Sogesehen wäre es sogar richtig, das die verbeamteten Lehrer in die GKV hereingenommen würden, damit die dadurch entstehenden Kosten auch auf alle umgelegt werden. Möglicherweise geht dann dem einen oder anderen ein Licht auf, das die Kosten und damit die Beiträge nicht sinken, sondern steigen werden, wenn sich an den Zuständen nicht gleichfalls etwas ändert. Wer hier nur auf das Geld schaut und sich zu sehr von seinen Gefühlen (ver-)leiten, aber das Gesamtbild ausser acht lässt, wird m.M.n. ein blaues Wunder erleben.

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