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  • fuckup_

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Re: Ich BIN Beamter

compyfreak schrieb am 10.01.2017 20:00:

Populist schrieb am 10.01.2017 18:51:

Als die Anzahl der Beamten noch wuchs und die Gesundheitsprüfung sehr strikt gehandhabt wurde, war das tatsächlich der Fall. Seit aber die Anzahl der Beamten rückläufig ist und im Zuge der Gleichstellung sogar Schwerbehinderte ein Recht auf Verbeamtung genießen, ist das Durchschnittsalter der Beamten viel stärker gestiegen als das der Gesamtbevölkerung, und auch der Gesundheitszustand der Beamten hat sich gegenüber der Gesamtbevölkerung verschlechtert.

Ich kenne einen Beamten, der eigentlich in gutem Zustand ist, aber in den letzten 10 Jahren eine Behandlung "genossen" hat, die für die PKV praktisch ein Ausschlusskriterium ist. Für den Amtsarzt aber nicht.

Für die PKV ist quasi alles ein Ausschlusskriterium.

Beispiel:
Einmal nach massiver Überbelastung ein angeschwollenes Knie
=> kompletter Ausschluss auf beide Beine oder 100% Zuschlag.

So ist er nun Beamter (erstmal auf Widerruf) aber kommt noch nicht in die PKV. Beihilfe kann er so nicht nutzen und muss die GKV alleine bezahlen, was bei Anwärterbezügen ein dicker Brocken ist…

Er kann mit Sicherheit auch Zuschläge zahlen, fraglich ist aber, ob die Zuschläge unterhalb des GKV Beitrags liegen.

Für solche Fälle scheint das System nicht gedacht zu sein.

Die PKV agiert wie eine Versicherung. Versichert werden nur Risiken. Mehr kostet mehr.

Die GKV hingegen ist ein Selbstbedienungsladen bei dem du für knapp über hundert Euro beliebig große Schäden mitbringen kannst.

Außerdem finde ich es seltsam: Beamter wird man ja frühestens nach der Schule. Manchmal auch erst mit 39 oder so. Da muss der Altersschnitt ja eigentlich spürbar höher sein als in der Gesamtbevölkerung, denn ich hab noch nie einen Beamten im Kindesalter gesehen.

Die PKV arbeitet nicht mit einer Gesamtheit sondern mit Kohorten. Vereinfacht: Jeder Geburtsjahrgang bildet seine eigene Kasse.

Genau daher rühren dann auch die ganzen Aufschreie wenn einzelne Kassen erhebliche Beitragssteigerungen ankündigen, weil beispielsweise mit 65 der Arztbesuch der Tagesstrukturierung dient.
Bei der GKV fällt das nicht so auf, weil dort v.a. die Jungen die Party bezahlen.

Ich denke man sollte mit Beihilfe und PKV in der jetzigen Form Schluss machen, jeden Bürger in die GKV bringen und den PKVs das Geschäft mit Zusatzversicherungen überlassen. Der Staat zahlt den Beamten dann einfach den Arbeitgeberanteil für die GKV.

Das ist das was Bertelsmann fordert, damit die Pensionäre nicht dem Steuertopf zu Lasten fällt, sondern einzig den Angestellten, weil jegliche Kostensteigerung in der GKV in Zukunft von den Angestellten zu tragen ist. Das wiederum ist auch eine Idee von u.a. Bertelsmann gewesen.

Falls Ärzte dadurch unterfinanziert sind, muss die GKV eben mehr an Ärzte bezahlen und die Beiträge zur GKV entsprechend angepasst werden (entweder höhere % oder die Jahresarbeitsentgeltgrenze erhöhen oder beides).

Du meinst der Wasserkopf der mit Hilfe der PKV geschaffen wurde, soll in Zukunft auch noch ausschließlich durch die Angestellten finanziert werden?

Grandios!

Alternativvorschlag:
Die GKV schafft Ärztezentren in denen Ärzte zu einem der Industrie vergleichbaren Gehalt angestellt werden, wobei jedes dieser Zentren als gGmbH firmiert. Der Betrag der dabei gespart wird, wird in eine zahlenmässig aufgestockte Medizinerausbildung investiert, wobei jeder Student nach einer bestimmten Semesterzahl sich zu mindestens 10 Jahren Dienst in Deutschland verpflichtet. - Auf die Weise halten wir die Kosten niedrig und verhelfen mehr Leuten zu der angestrebten Medizinerausbildung.

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