step schrieb am 10.01.2017 18:14:
Machen manche, aber viele eben nicht.
Und das ist auch das Problem dabei.
Leute stehlen sich aus den Sozialsystemen. Inkl. Rente. Deshalb gibt es da auch Probleme.
Wer wählen darf, wählt einfach das, was ihm vorteilhaft erschient.
Klar, will dann ggf. im Alter wieder zurück, weil die Prämien dann dummerweise so hoch sind.
Und in meinem Fall könnte man nach wie vor wählen. Nur man würde - ohne jegliche Limits - eben in jedem Fall gesetzlich versichert sein.
Ob man dann noch zusätzlich Sonderbehandlungen möchte - das kann man nach wie vor wählen.
Wenn die Konzepte der gesetzlichen Krankenkasse so toll sind, warum soll denn da jeder Zwangsmitglied werden?
Weil man alle anderen auch dazu zwingt.
Ganz einfach.
Man zwingt hier Leute zu ganz schön viel.
Gut abgeglichene Systeme funktionieren unabhängig von der Anzahl der Mitglieder.
Haha, Blödsinn.
Praktischer Fall:
Du hast als Versicherung nur sehr gut verdiendende Mitglieder - dank entsprechender Gesetze - die auch nur sehr selten krank werden, da die sich gescheit ernähren können und auch sonst entsprechend gut ausgestattet sind - z.B. auch Schreibtischjobs o.ä. haben, da ist das Risiko deutlich geringer und deshalb fast nichts kosten, dafür sehr viel Geld bringen. Sehr profitabel.
Oder du hast eine Versicherung, denen sich diese gut verdienenden Mitglieder entziehen, obwohl diese sonst auch vom Solidarsystem generell in verschiedenen Formen profitieren. Deshalb bekommst du deutlich mehr Leute die durchschnittlich deutlich kränker sind und deshalb deutlich mehr kosten und zusätzlich deutlich weniger einbringen, da diese auch deutlich weniger verdienen. Nicht profitabel.
Oder du hast eine Versicherung, die zwar sehr gut verdienende Mitglieder hatte, die sind nur dummerweise jetzt fast alle in Rente, sind alt und bringen deshalb nicht mehr sonderlich viel Geld, dafür kosten diese massivst, speziell da sie alt sind. Zum Teil können die sich auch ggf. nicht mal mehr die Prämien leisten. Ganz übel. Sehr problematisch, nicht profitabel, Versicherung ohne gesetzliche Hilfe pleite und diese Leute, die nie in die gesetzliche eingezahlt haben, werden dann einfach in die GKV verfrachtet - weil das ja vollkommen fair ist.
Natürlich haben die gesetzlichen Krankenkassen Interesse an Menschen, die deutlich mehr in den Topf reinwerfen, als sie kosten, aber es sei die Frage erlaubt, ob diese Menschen das auch so möchten.
Bei anderen Geschichten wie z.B. Strassen, da profitieren wir allerdings schon gerne davon, gelle?
Kann ich es mir aussuchen Mehrwertsteuer zu zahlen? Nein.
Kann ich es mir aussuchen Lohnsteuer zu zahlen? Auch nein.
Kann ich es mir aussuchen Sozialversicherung zu zahlen? Nein
Rentenversicherung? Auch nein.
etc.
Das ist alles effektiv dasselbe. Du brauchst vielleicht einige Dinge nicht, dass du aber überhaupt in keinster Weise von derart finanzierten Geschichten profitierst, dass nehme ich dir nicht ab.
Ich habe z.B. keine Kinder. Vermutlich hast du Kinder. Hörst dich jedenfalls wie sojemand an.
Ich bezahle über meine Steuern auch deine Kinder in allen möglichen Arten, angefangen bei Kindergeld, dann über Schulen, und Studium etc. Ist das fair? Nein. Aber so funktioniert dass nun mal in einer Soildargemeinschaft.
Singles bezahlen hier den höchsten Steuersatz, obwohl Singles eben Singles sind. Rein logisch betrachtet müssten Familien das meiste bezahlen, da diese auch die höchsten Kosten verursachen. Aber nein, die Familien entlastet man auch noch.
Jedenfalls: können wir auch gerne ALLES kündigen, aber dann bitte wirklich alles.
Sich aus Rente + Krankenversicherung rauszustehlen, aber alles übrige mitnehmen zu wollen - das geht auf die Dauer so oder so nicht (gut).