So richtig plausibel ist das Handeln des Westens leider nicht:
Wir verhängen Sanktionen, weil China potentiell irgendwann möglicherweise etwas tun könnte, was uns nicht gefällt. Der Pferdefuß: Jetzt, wo wir China prophylaktisch schon mal bestraft haben für Dinge, die China möglicherweise irgendwann tun könnte, hat China keinen Grund mehr, sie nicht zu tun. Man hat ja sozusagen schon per Vorkasse bezahlt.
Und die NATO baut Drohkulissen, fährt seine Kriegsschiffe vor Chinas Küsten auf und erklärt, sich auf einen Krieg gegen China vor zu bereiten. Selbst wenn man die Argumente der NATO akzeptiert und China für die größte Bedrohung des Weltfriedens seit Adolf Hitler hält: Selbst dann fällt es schwer, zu verstehen, weshalb man China jetzt schon mal informiert, dass China als nächstes Ziel ins Kreuzfeuer rückt, wenn man mit der Ukraine durch ist. Welche andere Wahl läßt man China, als mit Russland das zu tun, was wir mit der Ukraine machen: je länger man den Krieg hinziehen kann, je mehr man die NATO ausblutet, desto besser sind Chinas Chancen auf einen Sieg, wenn tatsächlich vor Chinas Küsten Kämpfe ausbrechen sollten.
Bleibt nur die Frage, weshalb wir so handeln, wie wir handeln. Schlüssig sieht das nicht aus.