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  • Grober_Unfug

mehr als 1000 Beiträge seit 03.12.2003

Re: Mangelnder Sachverstand ist problematisch

Abgesehen von der sinnlosen Spitze: was nützt ein Fastcharger, der nicht schnell lädt, weil "runtergeregelt"?
Das Pro-Argument für E-PKW ist doch, dass man diese auch schnell laden kann und eben nicht gezwungen ist, auf Langstrecke mehrstündige Pausen einzulegen.

Ok eben hat bei mir der Fastcharger gezündet.
Natürlich braucht es für die paar hundert Fastcharger an den Autobahnen entsprechende Infrastruktur. Mit einer Kombination aus riesigen Kondensatoren, Akkumulatoren und einer erträglichen Anbindung an das Stromnetz (nicht Niederspannung ...)

Nun stehe ich nach 200km auf dem Rastplatz rund 8 Stunden rum, weil der "Fastcharger" runtergeregelt wurde und mein 100kWh-Akku halt nur noch mit max 15kW geladen wird, statt Volldampf (400kW).
Will ich also die 450km Strecke in meine Heimat fahren, muss ich also zweimal 8 Stunden Ladepause einrechnen, weil ich keine Garantie auf "Fast-Charging" habe.

Da hast Du Recht - dafür muss der Bund Stichleitungen bauen lassen!

Natürlich ist es technisch möglich (und wird gemacht) die Fastcharger runterzuregeln. Aber dann ist es halt kein Fastcharger mehr und ich muss stundenlange Pausenzeiten einplanen.

Welcher Teil der Berechnung ist "bescheuert"?

Die Rechnung hatte ich selbst angestellt - die ist ok. Das Problem ist alles mit dem Hammer anzugehen - weil man nur dieses Werkzeug mag/kennt.
Ein Akkumulator ist - sofern es kein RedoxFlow-Akku ist kein effizienter Langzeitspeicher.
Eine Akkumulation von einfachen chemischen Akkus als Langzeitspeicher ist außergewöhnlich unökonomisch.

Allerdings hast du nur den Akku. Installiert werden will der auch noch und natürlich braucht es weitere Infrastruktur, um den Akku nutzen zu können. Und vermutlich wird man auch nicht auf Akkus mit 51,2V Spannung zurückgreifen, sondern noch höhere Spannungen anstreben, damit die Wandlerverluste möglicht klein bleiben. Auch das treibt den Preis.

Ich benutze SMA WR "Sunnyboy" - der mag 40 - 60 V als Eingang...
Billig ist das nicht - aber aufgrund der absurden Strompreise in D. wegen des vermutlichen Stromkartells - rechnet es sich eben doch....

Dabei bin ich übrigens großzügig und gehe von einer schonenden Akkunutzung aus, welche aus den 3000 garantierten Zyklen (Entladung bis 15% Restkapazität) auf 5000 Zyklen anhebe (Entladung bis 25% Restkapazität). 5000 Zyklen -> 5000 Tage -> 13,7 Jahre. Dann ist der Akku in jedem Fall geschädigt mit einer Höchstkapazität von 80%. Mit einem Ausfall des BMS ist ebenfalls zu rechnen und könnte die Lebensdauer des Akkus erheblich einschränken. Allerdings erwarte ich, dass im Zweifel der Servicetechniker NUR das BMS tauscht, wenn der Akku sonst noch intakt ist.

Es gibt zu dem LiFePO4 System schöne Ladezyklentabellen (die sehen fast so lustig aus wie Cyclovoltametriemessungen). Ich habe mir die zu Gemüte geführt und bin bei einer unteren Endladegrenze von 30% und einer oberen Ladungsgrenze von 75% auf 9000 Zyklen gekommen.
Nach 10 Jahren kann ich bisher in der Praxis keinerlei Degradation an dem Akku mit den groben Messwerkzeugen der PV Auswertung feststellen...
Die Akkublöcke kann man bei dem von mir eingesetzten SONY System einzeln - auch als Laie wechseln. (Ich habe meinem Techniker geholfen die Dinger einzurichten.)

2014 hat auch keiner das Thema "Brandschutz" auf dem Radar gehabt. "Guten Morgen" - Akkus werden als Risikotechnologie betrachtet. LiFePO4-Akkus mögen sicherer sein als andere Lithium-Akkus, aber auch sie können bei fehlerhaftem Umgang in Flammen aufgehen.

Der Akku steht in einem Kelleranbau ohne Zugang oder Luftzirkulation mit dem Wohnhaus - und das ist kein Zufall! (Aus meiner beruflichen Praxis kenne ich mich mit Li Metallbränden leider gut aus...)

9kWh Akkukapazität ist "gerade angemessen" für einen 4-köpfigen Haushalt, um einen knappen Verbrauchstag (ca. 10kWh) abzudecken - allerdings ohne Durchlauferhitzer und Wärmepumpe. Wenn man das mit abdecken möchte, darf man gut 30kWh in die Bude stellen. Die große Preisfrage ist natürlich, wieviel günstiger ein 4kW Inverter-Dieselaggregat gewesen wäre im Vergleich und wieviele Liter Diesel man vom Rest hätte kaufen können, aber das ist ne andere Frage.

Dieser Akku macht den Unterschied zwischen 30% Selbstverbrauchsquote und 60%. Viel mehr Akku bringt nicht viel mehr Quote - ausser natürlich mehr Kosten...

Der Diesel setzt fossiles CO2 frei - das will ich - und meine Kinder nicht.
Im Moment läuft noch eine winzige 5KW Pelletheizung - die ich in ein paar Jahren gegen eine WP tauschen will.
(Dann wird die PV größer und der Akku auch - vielleicht gibt es dann bezahlbare H2 Speicher oder RedoxFlow Akkus - dann könnte ich das Stromkabel zum EVU still legen...)

Einen Li-Akku für eine Wochenladung Strom vorzuhalten - und zu betrieben und damit dann noch E-Auto und WP trieben zu wollen ist wirklich nicht wirtschaftlich. Daran habe ich nie gezweifelt.

Ich lass das mal hier stehen. "Öko" muss bezahlbar sein.

Wenn man fair (300$/t CO2) rechnet dann sind wir beieinander!

"Öko" muss aber auch die Umwelt schonen. Jede Kilowattstunde LiFePO4-Kapazität "wiegt" 10 Kilo Material. Lithium, Kobalt, Kupfer, Silizium, Seltenerden. Einiges davon ist nur hochchemikalisch aus dem Boden zu fördern und benötigt eine Menge Energie zur Herstellung.

Stimmt - aber Dein Dieselgenerator ist auch voll Grauguss, Magnesium, Edelstähle und braucht fossiles Öl....

Die relativ kurze Lebensdauer (für Akku lang, für Dauereinsatz zu kurz) sorgt für eine hohe Austauschrate und damit einen enormen Energie- und Rohstoffverbrauch.

Ich denke 20+ Jahre sind bei sinnvollem Ressourcenmanagement durchaus drin. Und laut EU Verordnung müssen die Akkus zu >80% recycelbar sein. (Was chemisch und energetisch kein Problem ist.)

Am Ende ist die Kombination aus Solardach, Mini-Akku und Wärmekopplungskraftwerk (dezentral) die ökologisch sinnvollste Lösung.


Da bin ich mit PV, PV-Batterie, ST, (ohne meinen Pelletbrenner) - fast dabei.- Wenn die KWK dann nach Habeck dezentral mit H2 aus Teilen des alten Gasnetzes mit grünem H2 gespeist wird, das in Bad Lauchstädt im Sommer gespeichert wird, dann bin ich voll dabei.
Dann stimmt nämlich auch der Gesamtwirkungsgrad von >60% (bei auch Nutzung der Abwärme der GuD KWK Turbine z.B. in Fernwärme.)

Jetzt erklär das mal einem Wirtschaftsminister Habeck bitte.

Die H2 Strategie hat er schon aufgesetzt. Imho geht es jetzt nur um die Anschubfinanzierung des Projekts gegen die Interessen der Klientelpartei AFDP...

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