Der eingeschlagene Kurs Richtung Elektromobilität kann nicht funktionieren. Erst jüngst wurde mit der Ankündigung, "Großverbraucher" bei Strommangel aus dem Netz zu werfen (explizit genannt: Wärmepumpen und Wallboxen) wieder eine rote Flagge gezeigt. Die Versorgungssicherheit ist soweit gefährdet, dass man über Abschaltstrategien nachdenken muss.
Warum also soll ich einen E-PKW unter solchen Vorzeichen erwerben wollen, wenn gar nicht gewährleistet ist, dass ich ihn auch laden kann? Wie lange schaut sich mein Chef das Spiel an, wenn ich wieder wegen eines leeren Akkus nicht auf Arbeit fahren kann, bevor er mir die Kündigung gibt? Was, wenn ich dringend ins Krankenhaus muss weil eines meiner Kinder sich was getan hat? Und sicherlich bin ich nicht der einzige, der sich Gedanken macht darüber. Abgesehen davon sind natürlich die Anschaffungskosten noch immer sehr hoch und dank teurem Strom in Deutschland sind die Betriebskosten praktisch genauso hoch wie beim klassischen Verbrenner.
Stellen wir uns vor, es gäbe keinen politischen Zwang zur Elektromobilität - warum sollten Autobauer komplett umstellen? Ich finde es sowieso Quatsch, schon 2025, 28 oder 30 aus dem Verbrennergeschäft auszusteigen, wie das Ford, Opel & co bereits angekündigt haben: in Deutschland dürfen bis 2035 Verbrenner neu zugelassen werden, in vielen anderen Staaten sogar bis 2040. Damit ist klar: bis 2035 mindestens kann das Portfolio langsam umgestellt werden und bis dahin liefert man der Politik Argumente, warum man auch NACH 2035 weiter Verbrenner bauen möchte - etwa durch effizientere Motoren und Hybrid-Fahrzeuge. Dann fährt man eben mehrgleisig bzw. "dynamisch" und bietet neben konventionellen Fahrzeugen eben auch Hybride an und reine Stromer. Und überlässt dem Kunden die Wahl, welche Fahrzeuge eine Zukunft haben.
Dynamisch handelnde Firmen haben eine bessere Zukunft als solche, die eine fixe Idee verfolgen und unfähig sind, ihre Strategie anzupassen. Es ist heute absehbar, dass zumindest in Deutschland Energiewende und Mobilitätswende sich auf Kollisionskurs befinden und beides schlichtweg nicht machbar ist. Durch die E-Mobilität steigen Anforderungen ans Netz, welche durch den aktuell eingeschlagenen Kurs bei der Energiewende aber nicht gemeistert werden können. Der durchschnittliche Energiebedarf wird erheblich ansteigen durch Wärmepumpen und E-Mobilität, während die Energiewende von einer Absenkung des Bedarfes ausgeht und insbesondere in den Abend- und Nachstunden sowie zur dunklen Jahreszeit auf Einspareffekte setzen muss. Die Leute wollen oder sollen aber nachts an der heimischen Steckdose ihre Autos laden und im Winter mit Wärmepumpen heizen ...
Ebenfalls zum Scheitern verurteilt ist eine Regierung, die auf internationale Verträge und Richtlinien mehr wert legt, als auf die eigene Bevölkerung. Die Ampel-Regierung hat ja deutlich gemacht, dass sie sich weder von Umfragen noch Wahlprognosen vom Kurs abbringen lässt und ihr "egal ist, was die Wähler denken". Entsprechend sieht auch die Politik aus: statt Schaden abzuwenden und zum Nutzen der Gesellschaft zu handeln, werden die zu schluckenden Kröten immer größer. Inzwischen kehren größere Unternehmen Deutschland den Rücken, weil die Kosten immer größer werden, im Lande zu produzieren, und die Perspektive nicht besser wird. Entlastungen sind keine geplant und solange die Bundesregierung trotz Schuldenbremse lieber Geld aufbringt für's Militär statt für dringende Staatsaufgaben und den Sozialsektor, wird sich das auch nicht ändern.
Im Extremfall läuft das irgendwann wie in den USA: da läuft Trump, trotz Verurteilung & jede Menge Dreck an der Backe grad zu Höchstform auf und kann möglicherweise den amtierenden Präsidenten Biden ablösen, weil die Unzufriedenheit maximal ist. Dann wird mit Gedanken an "Revanche" eben zur Protestpartei gegriffen. Was dann kommt, mag ich mir nicht ausmalen: nach Ampel kommt Schwarz-Rot-Grün. FDP und Linke sind dann raus, BSW und AfD sind Protestparteien. Und danach ...?
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (29.02.2024 12:54).