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  • Oliver Schad

mehr als 1000 Beiträge seit 12.04.2000

Historisch ist es umgekehrt: die Interessen definieren die Vorurteile

Das kann man wunderbar beim Rassismus sehen: WEIL es das Interesse gab Kolonien zwecks Ausbeutung zu erobern, kam der Rassismus als KONSEQUENZ in die Welt gegen die Einwohner. Denn nur ein moralisch gültiger Grund wird öffentlich akzeptiert. Na wenn das gar keine Menschen sind, sondern etwas darunter, kann man den Umgang wie mit Tieren auch auf diese Wesen anwenden. Aus dem Fakt/Interesse wird das Vorurteil erzeugt.

Das gleiche mit Russland: WEIL es das Interesse gab diese Macht vom europäischen Kontinent zu brechen, wurden die Vorurteile geschaffen, WARUM das auch angemessen wäre.

Es ist also falsch von einer Moral am Anfang auszugehen, die anschließend die Interessen definieren würde. Sonst könnte man ja auch nicht mit der einen Diktatur prima Geschäfte machen und die nächste Diktatur bombardieren, während man die dritte Demokratie im Ausland wegbombt und durch eine Diktatur ersetzt. Die Beispiele sind so zahlreich und bekannt, dass ich mir spare die aufzuzählen.

Der Widerspruch löst sich erst auf, wenn man die Kausalkette umdreht: erst Interesse, dann Vorurteile. Und weil das so ist, macht es viel mehr Sinn über die Interessen zu reden, also die Ursachen.

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