Man kann auch anders miteinander umgehen, auch wenn der Umgang häufig ambivalent war.
Das stellten Russland-Besucher in einer Veröffentlichung vor.
Näheres hier: https://www.wostok-abenteuer.de
Auszug:
Vom Umgang mit Russland – Rezeption, Kooperation, Konfrontation
Schon seit vielen Jahrhunderten zog die Weite des russischen Riesenreiches
die Reisenden in ihren Bann. Entdecker, Forscher, Politiker, Künstler oder
Abenteurer waren im Land unterwegs und schilderten Erlebnisse und
Eindrücke. Die Politiker unter ihnen reflektierten eher respektvoll und
distanziert, die Künstler fanden Inspiration und äußerten sich euphorisch,
die Forscher formulierten sachlich und nüchtern, aber alle waren interessiert
und neugierig.
Einer der ersten Reisenden, der fundiert über Russland berichtete,
war der österreichische Gesandte am russischen Hof Siegmund von
Herberstein (1486-1566). Er veröffentlichte 1549 in lateinischer Sprache
seine „Moscovia“, später auch eine italienische und eine deutschsprachige
Fassung „Moscovia der Hauptstat in Reissen“. „Sein Werk war der erste
bedeutende Bericht aus der Feder eines Westeuropäers über das im Abendland
seit Generationen nur am Rande zur Kenntnis genommene Russland.“ – so
der Befund bei Wikipedia.
...
Immer wieder öffnete sich das Land oder verschloss sich. Mit einher ging
in Phasen der Öffnung oder Expansion auch eine kulturelle Integration.
Unter Peter I. wurden Fachkräfte ins Land geholt, die neue wirtschaftliche
und kulturelle Impulse brachten. Auch die Eroberung großer Teile des
Baltikums im Großen Nordischen Krieg (1700-1721) und die Assimilation
der gebildeten deutschen Oberschicht trug dazu bei. Unter Katharina
der Großen erfolgte zwischen 1763 bis 1767 ein weiterer Kulturimport,
als sie deutsche Siedler anwarb, um die Steppengebiete an der Wolga zu
urbanisieren. Über 100 Dörfer wurden gegründet. Eine blühende Agrarwirtschaft
entstand. Die wolgadeutschen Siedler hatten lange Zeit besondere
Freiheiten. Erst Stalin, der das Land während des Zweiten Weltkrieges
abschottete und alle Russlanddeutschen unter Generalverdacht stellte, ließ
die Wolgadeutsche Republik auflösen und die meisten von ihnen nach
Sibirien und Kasachstan zwangsdeportieren.
Man sollte jetzt nicht ableiten, dass das russische Imperium die wissenschaftliche
Entdeckung der östlichen Welt ohne internationale oder
deutsche Beteiligung nicht bewältigt hätte. Russland hat später selbst eine
Vielzahl von namhaften Forschern hervorgebracht. Aber die Gewinnung
von Fachkräften aus dem Ausland, seit Peter dem Großen intensiv praktiziert,
hat den Prozess der Entwicklung und Erschließung des Landes wesentlich
unterstützt und beschleunigt und vor allem auch wissenschaftlich
begleitet. Bis dahin wurde die russische Expansion und Kolonialisierung
der Nachbarregionen vor allem durch Kosaken, Pelztierjäger und Händler
vorangetrieben.
In der jüngeren Geschichte sind im deutschsprachigen Raum andere
Namen gegenwärtiger. Personen tauchen auf, die sich von dem Land und
seinem vielfältigen Reichtum inspirieren ließen, die ihre Erfahrungen
und Erlebnisse sammelten, aufnahmen, wiedergaben und im besten Falle
zu etwas Neuem verarbeiteten. Stellvertretend seien unter den Künstlern
Namen erwähnt wie Ernst Barlach, Robert Sterl oder Rainer Maria Rilke.
Sie alle suchten Inspiration, berichteten über künstlerische Erweckung,
fanden Sujets, die sich unverfälscht darstellten, ...
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (24.04.2024 12:01).