Arutha schrieb am 24.04.2024 09:02:
Prinzipiell gebe ich dir Recht. Trotzdem ist auffällig wie die USA (trotz langfristiger Nachteile) Europa schadet.
Womöglich sind die Probleme der USA so groß, das langfristige Überlegungen nur eine untergeordnete Rolle spielen.
Früher hätte man gesagt, "das Imperium plündert seine Provinzen".
Letztendlich gibt es auch nicht "die USA", als einheitlichen Block, mit genau einer Stimme. Es gibt verschiedene Blöcke, verschiedene Industrien, und verschiedene Personen in der Regierung, die alle unterschiedliche Interessen vertreten.
Apple möchte gerne mehr Handys in Europa verkaufen, ohne Zollschranken; die Stahlindustrie hätte gerne mehr Zollschranken; die dortige Ölindustrie hätte gerne einen hohen Ölpreis, Biden hätte gerne einen niedrigen Benzinpreis. Texas würde gerne mehr LPG an Europa verkaufen; manche Demokraten aber aus Umweltschutzgründen eben nicht, ...
Genauso ist es ja bei uns auch: In der Regierung träumen manche von Zöllen für chinesische Autos, um deutsche Arbeitsplätze zu sichern; insbesondere die deutsche Autoindustrie möchte das aber nicht, weil sonst vielleicht auch China Einfuhrzölle für deutsche Autos erwägt, ...
Und auch in Russland hat Putin ja faktisch weniger Macht, als manchmal dargestellt wird; auch er muss auch verschiedene Interessen Rücksicht nehmen usw. Auch wenn es zumindest den Eindruck macht; es wäre dort etwas weniger fragmentiert, und mehr zentralisiert.
Jedenfalls ist die Welt kompliziert, und wer sagt, es wäre ganz einfach, der lügt meistens.