schlamutzelnase schrieb am 23.04.2024 14:13:
In einem Aufsatz aus dem Jahr 1994 mit dem Titel "Die Konstruktion des Feindbildes Saddam" schreiben die Autoren Palmbach und Kempf:
Im Zentrum der Feindbildkonstruktionen, mittels welcher der Krieg am Golf legitimiert wurde, stand die Person Saddam Husseins, der nach der Annektion Kuwaits im August 1990 "gleichsam über Nacht vom hofierten Partner zum neuen Hitler" avancierte.
Die dort beschriebenen Manipulationsstrategien kann/konnte man auch während der letzten Jahre in Bezug auf Russland/Putin beobachten,
Die Aussagen und Handlungen haben völlig ausgereicht, den Mann zu verurteilen.
Im Gegensatz zur Saddam-Berichterstattung gibt es zum Handeln Putins reichlich neutrale Quellen.
Die Formulierungen von Palmbach/Kempf, die du da zitierst, sind stark wertend, das ist selbst manipulativ.
Das jetzt als Gegenbild zur Manipulation in der Presse aufzubauen ist... kein glaubwürdiges Argument. Ich halte mich da lieber an das, was zur Genüge über die Brutkastenlüge berichtet wurde, da gab es nämlich einen Haufen neutrale Berichterstattung.
z.B. die Nutzung des Ausdrucks "Putins Krieg".
Putins eigene Aussage. Da wird ihm nichts untergeschoben.
Er war auch nicht gezwungen, diesen Krieg zu führen; die ganzen Entwicklungen, die er so beklagt, dass sie ihn zum Angriff gezwungen haben, haben allesamt nicht Russlands Sicherheit bedroht, sondern Russlands Machtausweitung. Gegen Machtausweitung vorzugehen ist völlig legitim.
Von Putin kommen auch so nette Begriffe wie "gelenkte Demokratie", "Ukraine hat als Staat keine Legitimation", und noch ein paar mehr.
Das ist Putins eigene Propaganda, keine Manipulation.