Guter Beitrag, aber es gibt noch eine Frage:
Wie wird die „Meinung der Herrschenden zur herrschenden Meinung“ in einer Demokratie?
Die von den Regierenden ausgegebene Zielsetzung „Russland muss verlieren“ wird von der hiesige Presse mit kritischer Begeisterung aufgenommen.
Mit Begeisterung teilt sie dieses Ziel!
Mit Kritik begleitet sie jede der politischen Maßnahmen und fragt ungeheuer kritisch, ob denn diese oder jene Maßnahme überhaupt zur Erreichung des von der Politik selbstgesetzten Ziels ausreicht, ob man nicht noch viel mehr tun müsse, ob die Politik nicht vor ihrem eigenen Anspruch versagt hätte, usw.
In dieser Kritik affirmiert sie alle von der Politik ausgegebenen Ziele, verlängert sie in ihrem kritischen Räsonieren und konkurriert mit ihresgleichen und die scharfmacherischste Position.
Im Unterschied zu „autokratischen“ Staaten lässt der demokratische Staat eine freie Öffentlichkeit zu damit diese sich ganz frei eine Meinung zu den von der Politik ausgegebenen Zielen bildet und um die effektivste Ausführung kritisch meinungsmäßig konkurriert. So stellt sich ganz frei und quasi von selbst ohne „autokratisches“ Diktat in eine staatstragende Meinung in einer Demokratie her. Und wer oder was sich partout diesem eintönigen sich selbst freiwillig gleichgeschaltetem Meinungspluralismusbrei nicht unterordnen will, der hat seine „Meinungsfreiheit“ erst per Denunziation, dann per Volksverhetzungsparagraph verwirkt.