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  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Zerfall der Sowjetunion war nicht vom Westen geplant oder ochestriert

Arutha schrieb am 24.04.2024 07:38:

Nun ja, Gorbatschows ausgestreckte Hand wurde vom Westen als Kapitulation aufgenommen. Wir sahen uns als Sieger, und wollten die Kriegsbeute einfahren.
Bei Jelzin klappte das auch noch ganz ausgezeichnet, aber nicht mehr unter Putin.
Da würde er halt unser Feind.

Im Westen war jeder froh, dass der unsägliche Ost-West-Konflikt mit Gorbatschows "Perestroika" ein Ende gefunden hatte.

Dass sich die UDSSR in dessen Zuge nach dem missglückten Putsch selbst zerlegt hat war weder geplant noch vom Westen orchestriert. Damals hat auch im Westen noch niemand an das gedacht, was später als "Globalisierung" verkauft wurde - es hat noch Jahre gedauert, bis die Exportschranken gegen den ehemaligen Ostblock gefallen sind und massiv dorthin Waren verkauft wurden.

Gorbatschow wird gerne als Totengräber der Sowjetunion dargestellt. War er aber nicht. Ich fand es bezeichnend, als er mal in einem Interview gefragt wurde, warum es so lange gedauert hat, bis es aus Moskau offizielle Informationen zum Reaktorunglück in Tschernobyl gab. Seine Antwort: Weil er es auch erst aus den westlichen Medien erfahren hatte...

Das System hatte sich so entwickelt, dass es nur noch statisch funktioniert hat. Jede Änderung war nicht vorgesehen und hat völlig unerwartete Nebenwirkungen gezeigt. Dummerweise bewegt sich in Russland alles wieder dahin. Ich weiß nicht, warum die Führung in Moskau darin etwas positives sieht...

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