Auf einen viele Sachaussagen enthaltenden Post zur Situation der Presse in Deutschland UND Russland, der beiden Ländern eine in den Augen der Bevölkerung wie der Journalisten zu starke Tendenz zugunsten hegemonialer Positionen und eine starke Tendenz zur medialen Konzentration bescheinigt, verbunden mit dem Angebot der Zusendung einer Literaturliste zum Thema, deren Umfang mindestens den Ansprüchen an eine einschlägige Bachelorarbeit genügen würde (was ein ziemliches Service meinerseits gewesen wäre, weil alleine in einer solchen Sammlung monatelange Arbeit steckt, die ich unbekannten Interessierten einfach so hätte zukommen lassen), zeigen Sie null Interesse daran, meine Quellen zu checken, sondern entblöden sich nicht, einen offensichtlichen Tendenzbeitrag der ARD zu senden, deren Berichterstattung zu Russland seit dem Sommer 2014 selbst vom eigenen Programmbeirat als hochgradig einseitig kritisiert wurde.
Das ist genau die Haltung von Leuten, die sich selbst durch Zementierung eines Kokons sie schützender Glaubenssätze vor jeder wirklichen Realitätswahrnehmung immunisieren wollen.
Interessant auch, dass sie ALS DEUTSCHER der Zustand der eigenen Presse nicht interessiert. Wenn die Mitglieder des DJV, also der Interessevertretung deutscher Journalisten, in einer viele Seiten umfassenden Befragung zu mehr als der Hälfte aussagen, sie meinten in ihrer Arbeit aus den von mir dargelegten Gründen nicht mehr frei zu sein, dann wollen Sie nicht dazu die Quelle haben? Sondern lieber so tun, als sei eine solche Aussage eine Majestätsbeleidigung? Dann verlinken Sie mir eine Rangliste von ROG (ohne anscheinend ROG als Quelle zu erwähnen), auf deren Befund ich in Aussagen in meinem ersten Post zur äußeren Pressfreiheit rekurriert habe, allerdings auch auf die fragliche Finanzierung von ROG verweisend, die jedoch auch zur inneren Pressefreiheit in Beziehung gesetzt werden muss (s. DJV-Quelle).
Kurz: Ihre Antwort auf meinen Post zeugt von einem derart eklatanten Ausmaß an Denkverweigerung, dass sie ein anschauliches Bild dafür liefert, wie Untertanengeist funktioniert.
Und wer in Russland öffentlich den Präsidenten kritisiert? Oh, die Opposition ist laut und deutlich - nur würde Ihnen nicht gefallen, was die sagt. Die pro-westlichen Kritiker dürfenvon der Regierung her sagen, was sie wollen: Sie sind schlicht bei den Russen heillos unten durch. Aber es gibt eine lebhafte nationalistische Opposition, die den russischen Präsidenten lauthals als zahmes Weichei bezeichnet, das dem dekadenten Westen gegenüber viel zu versöhnlich sei.