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Re: Nicht schon wieder

kemmerich schrieb am 11.05.2024 08:51:

oho (2) schrieb am 11.05.2024 01:41:

Dadurch wird kein l Erdöl und auch kein m³ Erdgas im Boden bleiben, warum also sollten wir Unbequemlichkeiten und Kosten in Kauf nehmen, um nichts zu erreichen?

Es ist natürlich richtig, dass der Klimawandel ein globales Problem ist und es daher auch nichts bringt, wenn ein einziges Land Anstrengungen unternimmt, während andere fröhlich weiter Erdöl und Erdgas aus dem Boden holen. Andererseits bedeutet "globales Problem" aber eben auch, dass wir mit einem Asteroiden-Effekt rechnen dürfen. Zu Zeiten des kalten Krieges hat der damals amtierende US-Präsident seinen sowjetischen Amtskollegen gefragt, ob die Sowjetunion im Falle einer globalen Bedrohung durch einen Asteroiden mit den USA zusammenarbeiten würde. Die Antwort kam schnell: Ja, unbedingt.

Derzeit stellen wir die Weichen so, dass wir bei Eintreten eines Asteroiden-Effekts keine wirtschaftliche Gestaltungsmöglichkeit mehr haben werden, da unsere Industrie weg ist und unser Geld in Unsinnsprojekten versenkt wurde.

Das Problem ist hier nur, dass sich der Klimawandel eher schleichend vollzieht. Es bedarf wohl einer echten Katastrophe, um auch dem letzten klarzumachen, dass die Hütte brennt. Vielleicht so: Bereits heute ist es laut Klimaforschung möglich, dass Nordamerika, Europa und Russland gleichzeitig von einer Dürre heimgesucht werden und die Getreideernte ausfällt.

Nordamerika und Russland werden schon Ernten finden, die sie einfahren können. Wir werden dagegen unsere Resternte noch nicht einmal schützen können.

Ansonsten sollten alle vom "Deutschland macht Klimaschutz, alle anderen denken nicht daran"-Argwohn Befallenen auch bedenken, dass sich nur wenige Industrieländer einigen müssen und keineswegs die ganze Welt.

Deutschland betreibt meiner Meinung nach keinen sinnvollen Klimaschutz, sondern lediglich eine extrem teure unwirksame Symbolpolitik, die uns massiv schadet.

Wenn die Initiative jetzt nicht von denjenigen Ländern ausgeht, die schon seit Mitte des 19. Jahrhunderts mit dem Verbrennen fossiler Energieträger schwer zugange sind und es dadurch zu einem beispiellosen Wohlstand gebracht haben - von wem denn dann? Zu berücksichtigen ist ja auch, dass Länder wie Indien, China und sogar die USA vom Klimawandel erheblich härter betroffen sein werden als Deutschland. Wir werden bloß zur Steppe, China aber zur Wüste. Ich glaube, die machen schon noch mit...

China macht ganz bestimmt nicht mit. Die erreichen nämlich ihre Klimaziele im Gegensatz zu uns.

Es müssen übrigens nicht alle Länder dieser Erde CO2-neutral werden, sondern die Länder in ihrer Gesamtheit müssen das schaffen.

Das müssen diejenigen schaffen, die über eine Tonne pro Kopf ausstoßen. Viele sind's nicht, aber die müssen das natürlich machen.

Es sollten die Länder machen, die das mit dem geringsten Aufwand und den geringsten Kosten hinbekommen. Es sollten die Länder das finanzieren, die mit vertretbarem Aufwand und Kosten nicht CO2-neutral werden können. Wir bauen ja auch nicht in der Atacama Reis an, obwohl es die technischen Möglichkeiten dazu gäbe ...

Es sind also auch Lösungen denkbar, bei denen einige Länder CO2 ausstoßen, während andere eine Funktion als CO2-Senke wahrnehmen.

OK, dann machen wir hier Senke, und Afrika darf sich mal entwickeln. Wie wär's? :-)

Afrika hat eine deutlich höhere Sonneneinstrahlung als wir. Was spräche dagegen, hier damit gut transportable Energieträger herzustellen und vielleicht dabei auch CO2 zu verwerten? Das würde einen ähnlichen Entwicklungsschub auslösen wie damals in Erdöl fördernden Ländern.

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