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  • Dipl.-Ing. Vorausentwicklung

238 Beiträge seit 05.02.2024

Warum die CO2-"Rucksack" Diskussion zum größten Teil manipulativer Unsinn ist

Warum die CO2-"Rucksack" Diskussion zum größten Teil manipulativer Unsinn ist, zeigt sich wenn man auf die Annahmen und Zahlen sieht die diesen großen "CO2-Rucksäcken" zugrunde-gelegt werden.

Den die "Größe" des CO2-Rucksacks "skaliert" (weitgehend) linear mit den spezifischen Emissionen der Stromproduktion (spezifische Emissionen = Gramm CO2 /kWh Strom).
Und je nachdem welche "Annahme" die Autoren über die Stromerzeugung ansetzten ist der "Rucksack" entweder riesengroß (100% Braunkohle-Strom) oder fast Null bei einer Batteriefabrik im 90% Erneuerbare Norwegen.

CO2-Rucksack-Zahlen sind letztlich großteils Ergebnis der Annahmen über die Stromerzeugung der Stromes bei der Akku-Produktion -- das kann sich dann jeder so "zurecht-legen" wie er will.

Zitat dazu [1]:

"Das [Einfluss der spez Emissionen] zeigt eine Studie der Uni Trier eindrucksvoll....:

"Im schlechtesten Fall kann die Batterie 36 Prozent der gesamten Lebenszeit-CO2-Emissionen eines Elektroautos ausmachen", sagt Helmers.
...
Der schlechteste Fall ist in der Studie "Batteriezellen aus China". Denn dort emittiert die Stromerzeugung 1.180 Gramm CO2-Äquivalent pro Kilowattstunde, ..."

Die 1,18kg CO2/kWh entsprechen einem (alten) technisch suboptimalen Braunkohlekraftwerk, Zitat Wikipedia [2]:

"Braunkohlekraftwerke stoßen mit 850–1200 g CO2 pro kWh mehr Kohlendioxid aus als Steinkohlekraftwerke mit 750–1100 g CO2 pro kWh."

Der aktuelle Strommix in Deutschland (1 Maiwoche 2024) liegt bei ca.450g CO2/kWh [3].

Ein 100% "fossiler" Strom aus modernen GUD-Erdgaskraftwerken liegt rechne-reich dank geringen CO2-Emissionen pro Brennwert des Erdgases (200g CO2/ kWh = ca. 1/2 dem von Kohle) und dem hohen Wirkungsgrad (besser 60%) bei:
--> Ca 330 g CO2/kWh entsprechend (200g /kWh * 1/0.6)
.
Alte Deutsche GUD-Kraftwerke im "Bestand" liegen mit 54% Wirkungsgrad bei 369g CO2/kWh[4]

Ein technisch und wirtschaftlich realistisches Szenario für Deutschland nach einem "Kohleausstieg" mit Erdgas (in ca. 5 Jahren erreichbar) liegt bei ca. 165g CO2 /kWh.

Übertragen wir diese Verhältnisse auf einen angenommen "worst-case" 60-tausend km "CO2-Rücksack".

Ergebnis:

Ca 60-tausend km "Rucksack" bei 1,18kg /kWh "China-Braunkohlestrom"

Ca 23-tausend km "Rucksack" bei 450g /kWh "deutscher Strommix heute"

Ca 17-tausend km "Rucksack" bei 330g /kWh "100% Strom aus Erdgas"

Ca 8-tausend km "Rucksack" bei 165g /kWh "100% "Strom Deutschland nach Kohleausstieg"

Fazit:

Das "Gebrabbel" vom "großen CO2-Rucksack" der E-PKW ist im Kern fragwürdige Agitation denn diese Emissionen sind großenteils nicht prinzipbedingt.

Es ist unseriös bei China "langfristig" mit 100% Braunkohle-Strom aus "Museumskraftwerken" zu rechnen.
China baut aller Arten von Erneuerbaren in hoher Geschwindigkeit aus [5] [6] [7].
Und China "kümmert" sich auch um die nötige Gasversorgung [8] für einen vollständigen Verzicht auf Kohle in allen Bereichen (Strom, Stahlerzeugung, Prozesswärme).

Quellenangaben:

[1] https://www.auto-motor-und-sport.de/tech-zukunft/elektroauto-batterieproduktion-co2-rucksack-emissionen-akku-produktion-nachhaltigkeit/

[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Kohlekraftwerk

[3] https://www.agora-energiewende.de/daten-tools/agorameter/chart/today/power_emission/08.05.2024/11.05.2024/hourly

[4] https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/378/publikationen/climate_change_26_2016_entwicklung_der_spezifischen_kohlendioxid-emissionen_des_deutschen_strommix.pdf

[5] https://de.wikipedia.org/wiki/Erneuerbare_Energien_in_China

[6] https://de.statista.com/infografik/30417/prognose-anteil-weltweiter-gesamtkapazitaet-und-zubau-erneuerbare-energien/

[7] https://de.allianzgi.com/de-de/b2b/maerkte-und-themen/investmentthemen/china/das-jahr-des-tigers

[8] https://de.wikipedia.org/wiki/Kraft_Sibiriens

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