Dracocephalus schrieb am 3. November 2008 20:34
> > Manchmal kommt es
> > mir so vor als möchten die Protestierenden einen Unfall geradezu
> > herbei führen um dann rechthaberisch noch mehr Druck ausüben zu
> > können.
>
> Und ich weiß gar nicht so recht, ob das nicht sogar eine Katharsis
> wäre. Andererseits prophezeihe ich eine Reaktion wie bei der
> Finanzkrise: Man redet das Problem aus Angst vor einer Panik klein
> und versucht dann den schwarzen Peter von der Quelle (das es unschlau
> ist, überhaupt solch gefährliches Zeug zu produzieren und es dann
> noch durch die Welt zu schaukeln) zum Katalysator (den Protesten) zu
> schieben. Dann wird man - logisch - automatisch die falschen Lösungen
> raushauen: Man verbieten nicht etwa die Transporte oder überdenkt die
> Problematik der Kernenergie, sondern man stellt jeglichen Protest
> unter schwere Strafe und verhängt eine Ausgangssperre zur
> Transportzeit. "Wenn keiner stört, kann auch nix passieren" wird man
> sich dann einreden...
Der Protest ist auch jetzt schon immer eine Gratwanderung zwischen
legalen und illegalen Aktionen. Ich denke nicht dass der Protest mit
sehr viel haerteren Strafen wesentlich geschwaecht wuerde, im
Gegenteil: Es koennte passieren dass das ganze in einen echten Terror
fuehrt wie das in den 60ern mit der RAF passiert ist. Und ich
bezweifle dass sich unsere politische Elite im Augenblick so etwas
leisten will. Eine solche Bewegung koennte diesmal ungleich
staerkeren Rueckhalt in der Bevoelkerung erhalten als die RAF ihn
hatte.
Ich sehe auch nicht ganz was daran so schlimm waere wenn ein solcher
Transport verunglueckt. Mal abgesehen davon dass der Kastor selbst
einen solchen Unfall eigentlich ueberstehen sollte: selbst eine
oberflaechliche Verseuchung waere noch das kleinere Uebel gegenueber
einer grossflaechigen unterirdischen Verseuchung wie man sie
mittlerweile im Harz bewundern darf. Und eine oberflaechliche
Verseuchung laesst sich bei weitem nicht so einfach vertuschen und
wegreden wie das vermutlich mittelfristig im Harz blueht.
Bundesweit betrachtet waere ein sehr grosser Unfall beim Transport
sicherlich nicht das schlimmste was passieren koennte. Allerdings
moechte ich betonen: Wirklich NUR bundesweit betrachtet, die Region
selbst ist da ganz sicher anderer Meinung. Ich wuensche es keiner
Region dass so etwas passiert. Aber immerhin wuerde das der Kernkraft
einen sehr massiven Schlag versetzen. Alles Scheisse das:-/
MfG
Menarfin
> > Manchmal kommt es
> > mir so vor als möchten die Protestierenden einen Unfall geradezu
> > herbei führen um dann rechthaberisch noch mehr Druck ausüben zu
> > können.
>
> Und ich weiß gar nicht so recht, ob das nicht sogar eine Katharsis
> wäre. Andererseits prophezeihe ich eine Reaktion wie bei der
> Finanzkrise: Man redet das Problem aus Angst vor einer Panik klein
> und versucht dann den schwarzen Peter von der Quelle (das es unschlau
> ist, überhaupt solch gefährliches Zeug zu produzieren und es dann
> noch durch die Welt zu schaukeln) zum Katalysator (den Protesten) zu
> schieben. Dann wird man - logisch - automatisch die falschen Lösungen
> raushauen: Man verbieten nicht etwa die Transporte oder überdenkt die
> Problematik der Kernenergie, sondern man stellt jeglichen Protest
> unter schwere Strafe und verhängt eine Ausgangssperre zur
> Transportzeit. "Wenn keiner stört, kann auch nix passieren" wird man
> sich dann einreden...
Der Protest ist auch jetzt schon immer eine Gratwanderung zwischen
legalen und illegalen Aktionen. Ich denke nicht dass der Protest mit
sehr viel haerteren Strafen wesentlich geschwaecht wuerde, im
Gegenteil: Es koennte passieren dass das ganze in einen echten Terror
fuehrt wie das in den 60ern mit der RAF passiert ist. Und ich
bezweifle dass sich unsere politische Elite im Augenblick so etwas
leisten will. Eine solche Bewegung koennte diesmal ungleich
staerkeren Rueckhalt in der Bevoelkerung erhalten als die RAF ihn
hatte.
Ich sehe auch nicht ganz was daran so schlimm waere wenn ein solcher
Transport verunglueckt. Mal abgesehen davon dass der Kastor selbst
einen solchen Unfall eigentlich ueberstehen sollte: selbst eine
oberflaechliche Verseuchung waere noch das kleinere Uebel gegenueber
einer grossflaechigen unterirdischen Verseuchung wie man sie
mittlerweile im Harz bewundern darf. Und eine oberflaechliche
Verseuchung laesst sich bei weitem nicht so einfach vertuschen und
wegreden wie das vermutlich mittelfristig im Harz blueht.
Bundesweit betrachtet waere ein sehr grosser Unfall beim Transport
sicherlich nicht das schlimmste was passieren koennte. Allerdings
moechte ich betonen: Wirklich NUR bundesweit betrachtet, die Region
selbst ist da ganz sicher anderer Meinung. Ich wuensche es keiner
Region dass so etwas passiert. Aber immerhin wuerde das der Kernkraft
einen sehr massiven Schlag versetzen. Alles Scheisse das:-/
MfG
Menarfin