Die Proteste in Frankreich sind nur ein Symptom für ein zunehmend nicht funktionierendes kapitalistisches System.
An was kann man das erkennen und warum tun sich die etablierten Kreise so schwer damit?
Es ist ja nicht nur der Generationenvertrag in der Rentenversicherung und die permanente Entwertung menschlicher Arbeit als kalkulierbarer Produktionsfaktor.
Der S&P-500 zeichnet die größten fünfhundert Unternehmen der USA, und die treiben die Märkte von einer künstlichen Hausse an der Börse zur nächsten. Von CNN bis CNBC überschlägt man sich mit Meldungen. Insgesamt aber, von der Würstchenbude bis zum Mittelständischen Betrieb stagnieren die Gewinne seit 2015, sind rückläufig. Was oben durch den Ankauf und Verkauf eigener Aktien und Schrott Obligationen künstlich angeheizt wird, das vollzieht sich unten in immer geringeren Margen.
Ein Zeichen dafür, das die Betriebe immer mehr mit Überproduktion und der technisch industriellen Revolution zu kämpfen haben, die das unternehmerischen Handeln sukzessive zu einem Überlebenskampf Mensch gegen Maschine werden lassen.
Wie realitätsfremd mutet da die Forderung der SPD nach einem Mindestlohn von 12 E an, wie verständlich die Angst, nicht nur der Beschäftigten in Frankreich, um ihre berechtigten Besitzstände!
Die Welt ist in Unruhe. Scheinbar außer dem politischen Establishment,erkennt der einfache Bürger nicht nur in der Erderwärmung, sondern gerade in den technischen Umwälzungen die Dimensionen der Veränderungen. Und zu Recht ist der Bürger mit dem Abwälzen der Lasten dieser Veränderung auf ihn selbst nicht einverstanden.
Schließlich steht er an der vorderen Front der Ereignisse, trägt nicht nur die Lasten der Verantwortung sondern auch die Leiden seiner Kinder und Enkel.
Und sie bewegen sich nicht, die Politiker, weil sie es nicht können. Die politische Klasse erscheint als getrieben, operierend mit alten Mustern basierend auf alten wissenschaftlichen und ideologischen Vorstellungen und Erkenntnissen. Um so überraschender wenn das Chinesische Politbüro mit neuen Vorstellungen aufwartet, gewissermaßen mit neuen Ideen den Westen vor sich hertreibt.
Wie in Zeiten der Monarchien in Europa ist Europa auch jetzt nicht in der Lage, mit der technischen Revolution gesellschaftspolitisch mit zu halten. Wie in Zeiten des Adels so formt die mächtige Wirtschaft, die Banken und Konzerne, den Adel des ausgehenden industriellen Zeitalters. Wie der Adel klammert man sich mit Hilfe der Politik an den alten Besitzständen zu Lasten der Bevölkerung. Wie Geburtsrechte des Adels so gestalten sich die Rechte auf ewigen Profit zu Lasten der Bürgerinnen und Bürger für die Konzerne. Ja hier und da sind auch mal ein paar Adelige verarmt. Aber dieser Adel heute, der setzt noch gleich den ganzen Planeten aufs Spiel.
Und eines hat sich auch noch geändert: Damals war Frankreich der Hoffnungsträger zusammen mit der jungen Demokratie der neu gegründeten USA. Beide sind heute eher die Restauratoren einer alten Zeit wie einst der Fürst Metternich.
In sofern erhält das Bild Macrons in Gestalt Ludwig XVI, in die Höhe gehoben von den Demonstranten, einen berechtigte hintergründige Sinnhaftigkeit.