Wenn es eine Berufsgruppe gibt, deren Reputation in den letzten Jahren erheblich gelitten hat, dann sind es die Journalisten, die vor noch nicht allzu langer Zeit als Verfechter demokratischer Grundstrukturen und gewissermaßen als korrektive 4. Gewalt galten.
Das hat sich stark verändert und geht heute so weit, dass medienerfahrene Rezipienten es insbesondere bei den Berichten der "Staatstragenden" für möglich halten, dass manipulative Absichten Inhalte verbiegen, manchmal gar verfälschen oder durch Auslassungen in ihr Gegenteil verkehren (Moralisch kaum vertretbare Initiativen wie etwa die Spiegel-Kampagne gegen "Lumpenpazifisten" sollen hier unberücksichtigt bleiben).
Da die marktbeherrschenden privaten Medienhäuser sich in den Händen einer relativ kleinen Zahl von Superreichen befinden, die ggf. ureigene Interessen verfolgen, ist man gut beraten, die Stoßrichtung von Kampagnen aus dieser Richtung darauf abzuklopfen, ob ein Milliardärsinteresse mit dem des "normalen Mitbürgers" übereinstimmt. Als eines von vielen hundert möglichen Beispielen mag die mediale Präsenz der lauten FDP-"Rüstungsexpertin" dienen, die jene mit Aktienbesitz auf diesem Gebiet begeistern dürfte.
Da niemand gezwungen ist, Erzeugnisse manipulativen und oder ideologisch getränkten Inhalts zu kaufen, ist das legal, sofern keine Gesetze verletzt werden (Je schlechter die Schulen, desto erfolgreicher sind die Publikationen).
Dass nun aber die gebührenfinanzierten Öffentlich - Rechtlichen mittlerweile in den Augen ernstzunehmender Kritik im Nachrichten - und Kommentarteil zu einer Art Regierungsfunk degeneriert scheinen, ist derzeit besonders bitter, weil - glaubt man den Umfragen - die Unzufriedenheit weiter Bevölkerungsteile mit der Ampelpolitik riesengroß ist.
Ein Journalismus, der aus eigenwillig-egoistisch wirkenden Motiven die wenig vernünftige Politik Robert Habecks verteidigt (verteidigen muss?), der als Hauptverantwortlicher einen Wirtschaftskrieg gegen Moskau führt, der Russland ruinieren sollte, aber eher wie ein schlimmer Schuss ins eigene Knie wirkt oder auch die Tatsache, dass aus rational nur schwer nachvollziehbaren Gründen eine bedingungslose Finanzierung der Ukraineführung, die mittlerweile hiesige Steuerzahler erheblich beutelt, belobhudelt wird - und das bei gleichzeitiger Verunglimpfung diplomatischer Lösungsversuche - schadet seiner Glaubwürdigkeit und läuft Gefahr sich selbst überflüssig zu machen.
Nutznießer der gegenwärtige misslichen deutschen Lage und des Chaos, in das uns die Koalition regiert hat, scheinen die USA zu sein - die laute Zurückhaltung der Leitmedien in diesem Zusammenhang ist erwähnenswert.