Auch Papst Franziskus hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die einseitige Parteinahme westlicher Medien (und Politiker) für die Position Selenskyjs nicht redlich ist, weil den Bürgern etwas vorgemacht wird, das sich nicht mit der Realität deckt. Seit Monaten erleben wir ein Trommelfeur manipulativer Berichterstattung auch und nicht zuletzt durch die Gebührenfinanzierten, die wegen der Schieflage mittlerweile immer öfter mit dem Hinweis umgehen müssen, sie seien reif für die Abschaffung.
Die Vorlage für die Verdammung Moskaus hat Putin mit dem Überfall geliefert - selbst die gefährlichsten Vorschläge lassen sich so scheinbar legitimieren, denn die Wut und die Frustration der genasführten Bevölkerung hierzulande sind verständlich. Rachegedanken sind aber politisch nicht zielführend, zumal die Hintergründe samt Vorgeschichte des Konflikts vernebelt oder verschwiegen wird. So gesehen ist das besprochene Werk ein wichtiger Diskussionsbeitrag, der allerdings in unserer bedrückenden Realität keine relevante Aufmerksamkeit erregen wird.
Die Forderungen aus Kiew (und aus Washington?), dass wir bereit sein müsste, auch die härtesten Opfer zu erbringen (Staatspleite, Ruin des Landes, weitreichende Armut) wirken vor dem Hintergrund der Tatsachen eigenartig weltfremd und stellenweise unverschämt. Was die Koalitionsregierung antreibt mitzuspielen, ist rätselhaft.