In erster Linie würde ich hier von "Verantwortung" sprechen, aber die Frage ist genau richtig.
Der Autor hat hier aber keine Verantwortung für eine Schuldfrage, wenn er dieses Thema gar nicht aufgreift.
Man muss sich auch nicht zu jedem Thema äußern, vor allem dann nicht, wenn man es eben nicht besser weiß.
Der ganze Artikel ist - sie Eingangspost - subjektiv gefärbt und als solcher zu lesen.
Jeder Artikel egal in welcher Zeitung oder welchem Medium auch immer, enthält subjektive Wahrnehmungen, denn diese werden immer von Menschen geschrieben, die ihre eigene Sicht immer in einen Artikel einfließen lassen.
Bei Berichten wird zudem auch immer noch die Fantasie des Autors in den Artikel verfrachtet, um Emotionen zu entfachen.
Dass dies dann aber nicht der Wahrheit entsprechen muss, erleben wir auch immer wieder, Relotius lässt grüßen.
Du meinst also, Heyden hat nicht einmal einen kleinen Ansatzpunkt, welche Darstellung er für die glaubhafteste halten könnte, während der Rest des Artikels zu 100% belegt ist?
Das Problem, welches hier, meiner Meinung nach, leider zu kurz kommt, ist die verengte Sichtweise der Kritiker, die darauf abzielen, Heyden für seine Auslandsaufenthalte in Russland zu diskreditieren.
Dabei gibt es aber kaum einen Journalisten, der derzeit überhaupt glaubwürdig aus Russland oder der Ukraine berichten kann, da die meisten entweder von der ukrainischen Armee begleitet werden und auch nur das sehen, was sie sehen sollen oder sich einfach auf Agenturmeldungen verlassen, bzw. diese dann auch noch verdrehen, um ihr Propagandabild aufrecht erhalten zu können.
Und selbst dann kann man auf (Vor-)Urteile Dritter eingehen und diese ggf. entkräften.
In der Theorie ist das so, in der Praxis sieht man aber täglich, dass dies nicht funktioniert, da es keine gelebte Diskussionswelt mehr bei uns gibt.
Bei uns gibt es nur noch das Narrativ, die Empörung und die anderen, die man niederschreien muss, dass die bloß endlich den Mund halten und nicht mehr sagen, was sie denken, denn die haben persé Unrecht, weil, nicht (vermeintlich) Mehrheitsmeinung.
Das kann man doch in den letzten Jahren immer wieder sehen.
Da gab es TTIP, Pegida, Corona, jetzt der Krieg.
Es gibt immer eine Seite, die sich für die Guten hält und die anderen, die diffamiert und diskreditiert werden.
Die Hypothese einer russischen BUK hat er indirekt verneint - ist das nicht Ahnung genug, um eine Meinung zu äußern?
Dazu sage ich "Nein".
Wenn er sich dazu nicht äußert, kann es einfach bedeuten, dass er eben nicht genug Ahnung darüber hat, eine solche Meinung auch zu tätigen.
Das Interessante daran ist, dass man jemanden, egal, welche Aussage er oder sie macht, immer von der jeweils anderen Seite kritisiert.
DAS wäre dann der Punkt, den man aufnehmen und darüber diskutieren kann.
Die Hardliner unter den Diffamierern sind aber an einem Diskurs auch gar nicht mehr interessiert, denen geht es darum, den anderen als nicht diskussionswürdig darzustellen.