Ralf_S1 schrieb am 20.06.2022 20:07:
Und ja, auch bei den Russen ist das Prinzip wirklich absolut das Gleiche. Eine Phönix-, Patriot-oder auch Buk- Rakete explodiert mit an 100% grenzender Wahrscheinlichkeit nicht neben dem Captain-Sitz einer dicken dicken Verkehrsmaschine. Diese treffen eher den Bereich zwischen Tragflächen und Rumpf oder die Triebwerkaufhängung oder Klappenantriebe an den Tragflächen. Auch das ist technologisch konstruktiv auf Seiten des Opfer-Flugzeuges bedingt. Bei Stealth-Flugzeugen findet man keine solchen markanten Übergänge mehr, die als Radarreflektor dienen können.
Nein, moderne radargelenkte SAMs versuchen in Regelfall keinen zentralen Treffer in ihrem Ziel, sondern versuchen in der Flugbahn des Zieles zu explodieren - also davor.
Der Sprengkopf einer SAM ist eine Splitterladung, ein direkter Treffer ist daher auch gar nicht erforderlich.
Die Steuerung der Rakete sorgt dafür, dass diese aufgrund der gesammelten Radarinformationen (Kurs, Geschwindigkeit, Entfernung, etc.) ein Abfangpunkt errechnet wird, der angesteuert wird. Die Rakete hält also nicht stur auf das größte Radar-Echo zu - zumindest keine modernen.
(IR-Raketen machen sowas - z.B. die FIM-92 Stinger)
Daher ist ein Treffer am direkt am Cockpit sehr wahrscheinlich.
Guck mal in die Präsentation vom offiziellen Bericht des russischen Verteidigungsministeriums zu dem MH-17 Abschuss.
Da sind einige Sheets über die Splitterwirkung einer Buk-Rakete - das erklärt warum die vorm Ziel detonieren sollte.