Karl May1 schrieb am 20.06.2022 10:26:
Re: Man wird sagen, man habe es nicht gewußt
Auch Papst Franziskus hat wiederholt darauf hingewiesen, dass die einseitige Parteinahme westlicher Medien (und Politiker) für die Position Selenskyjs nicht redlich ist, weil den Bürgern etwas vorgemacht wird, das sich nicht mit der Realität deckt. Seit Monaten erleben wir ein Trommelfeur manipulativer Berichterstattung auch und nicht zuletzt durch die Gebührenfinanzierten, die wegen der Schieflage mittlerweile immer öfter mit dem Hinweis umgehen müssen, sie seien reif für die Abschaffung.
Die Vorlage für die Verdammung Moskaus hat Putin mit dem Überfall geliefert - selbst die gefährlichsten Vorschläge lassen sich so scheinbar legitimieren, denn die Wut und die Frustration der genasführten Bevölkerung hierzulande sind verständlich. Rachegedanken sind aber politisch nicht zielführend, zumal die Hintergründe samt Vorgeschichte des Konflikts vernebelt oder verschwiegen wird. So gesehen ist das besprochene Werk ein wichtiger Diskussionsbeitrag, der allerdings in unserer bedrückenden Realität keine relevante Aufmerksamkeit erregen wird.
Die Forderungen aus Kiew (und aus Washington?), dass wir bereit sein müsste, auch die härtesten Opfer zu erbringen (Staatspleite, Ruin des Landes, weitreichende Armut) wirken vor dem Hintergrund der Tatsachen eigenartig weltfremd und stellenweise unverschämt. Was die Koalitionsregierung antreibt mitzuspielen, ist rätselhaft.
die öffentlich-rechtlichen Medien waren schon vor Ukraine-Krieg reif für die Abschaffung. Einzig langsam könnte es immer mehr Leuten dämmern, dass dieses (?Selbstbedienungs-)Konstrukt nicht reformierbar, geschweige denn erneuerbar ist und nur noch ein kompletter Neuanfang sinnvoll ist. Von einer richtigen Aufarbeitung und damit auch Aufdeckung (inkl. möglicher Strafen) der Verfehlungen ganz zu schweigen. Das ist wahrscheinlich genauso wenig machbar wie die Aufarbeitung des 3.Reiches genau den Tätern oder "unschuldigen" blauäugigen Mitläufern zu überlassen.
Was die Koalitionsregierung antreibt mitzuspielen ist nicht rätselhaft. Das wurde in den Anfangstagen der BRD nicht aufgearbeitet und auch später nicht. Es hätte ja passieren können, dass Deutschland gar nicht geteilt geblieben wäre und sich nur als neutraler Staat wie z.B. damals Österreich in Europa positioniert hätte. Statt dessen... von schnellen Parteiverboten, Wiederbewaffnung, Notstandsgesetze... wurde in der BRD ein "Stein auf den anderen gesetzt". Deshalb wird es nur ein frommer Wunsch bleiben, dass beim Aufräumen der öffentlich-rechtlichen Medien auch die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden.