Der Bericht des englischen Journalisten Webb Miller, der eine Auseinandersetzung miterlebt hatte, ist zur klassischen Schilderung von Satyagraha in vorderster Kampflinie geworden. 2.500 Freiwillige marschierten auf die Salzwerke von Dhrasana zu:
"In vollkommenem Schweigen rückten Gandhis Männer vor und machten etwa hundert Meter vor den Absperrungen halt. Eine ausgewählte Kolonne löste sich aus der Menge, durchwatete die Wassergräben und näherte sich den Stacheldrahtverhauen (...) Auf ein Kommandowort stürzten sich plötzlich eine große Meute einheimischer Polizisten auf die vorrückenden Marschierer und ein Hagel von Schlägen, ausgeteilt mit stahlbeschlagenen Lathis (Schlagstöcken) ging auf ihre Köpfe nieder. Nicht ein einziger Marschierer erhob auch nur einen Arm, um die Schläge abzuwehren. Wie umgestürzte Kegel fielen sie zu Boden. Von dort aus, wo ich stand, konnte ich das Übelkeit erregende Aufkrachen der Knüppel auf ungeschützte Schädeldecken hören. Die wartende Menge stöhnte und sog bei jedem Schlag in nachempfundenem Schmerz scharf die Luft ein. Diejenigen, die niedergeschlagen wurden, fielen gleich zu Boden, bewusstlos oder sich windend, mit gebrochenen Schädeldecken oder Schultergelenken (...). Die bisher verschont Gebliebenen marschierten; ohne aus ihren Reihen auszubrechen, still und verbissen vorwärts, bis auch sie niedergemacht wurden. Sie schritten gleichmäßig voran, mit erhobenen Köpfen, ohne die Aufmunterung durch Musik oder anfeuernde Rufe und ohne dass ihnen die Möglichkeit gelassen wurde, schweren Verletzungen oder dem Tod zu entgehen. Die Polizei machte weitere Ausfälle und schlug auch die zweite Marschkolonne nieder. Es gab keinen Kampf, keine Handgreiflichkeiten; die Marschierer schritten einfach weiter vorwärts, bis auch sie niedergeschlagen wurden (...)"
Nach diesem Einsatz fiel den Männern in Uniform, die sich mit all ihrer überlegenen Ausrüstung schutzlos fühlten, nichts anderes mehr ein, als was uniformierte Männer in ähnlichen Situationen gleichsam wie eine "natürliche" Eingebung überkommt: wenn es ihnen nicht gelingen konnte, den Freiwilligen die Schädel einzuschlagen, so traten und schlugen sie ihnen jetzt in die Geschlechtsteile. "Stunde um Stunde wurden Ströme von bewegungslosen, blutenden Leibern auf Tragbahren zurückgetragen", so Webb Miller.