Mir wurde hier soeben ein Beitrag gesperrt, weil er angeblich gegen...
"5. Als Forennutzer verpflichten Sie sich, diskriminierende, rassistische, antisemitische, antiziganistische, ableistische, sexistische, volksverhetzende oder menschenfeindliche Äußerungen sowie vulgäre oder obszöne Sprache zu unterlassen."
...verstösst.
Ich poste ihn - mit Anmerkungen in eckigen Klammern - noch einmal, weil ich absolut nicht erkennen kann womit:
Das Rezept ist simpel. Man warte mindestens ein halbes Jahrhundert, dann kann man recht sicher sein, dass die eigentlichen Täter, diejenigen die auch nur ein wenig Verantwortung trugen, in die ewigen Jagdgründe abgegangen sind. Danach werfe man sich in Pose und sorge für Gerechtigkeit. Auch von kleinen Fischen kann man satt werden. [Das ist wohl eine reine Tatsachenbeschreibung.]
Die nun 96-jährige war 1945 zwanzig Jahre alt. Sie arbeitete in der Nazi-Tötungsmaschinerie als Sekretärin. Ein subalternes Rädchen, das wohl kaum übersah, woran sie sich da beteiligte. Und wenn - sogar Grass war als 17-jähriger bei der Waffen-SS. [Auch das, Tatsachen plus eine naheliegende Vermutung. Der Begriff 'Tötungsmaschinerie' sollte hinlänglich klar machen, dass ich keinerlei Sympathie für Nazis hege.]
Was immer sie damals dachte, was immer sie seitdem politisch gedacht hat - es ist eine gewaltige Heuchelei ihre Altersheimruhe zu stören, während bundesdeutsche Polizisten, die verdächtig sind den Tod eines Gefangenen herbeigeführt oder zumindest billigend in Kauf genommen zu haben - um nur ein Beispiel zu nennen - keine strafrechtliche Verfolgung fürchten müssen. [Bekanntlich sind in deutschen Zellen mindestens zwei Mal Gefangene verbrannt, die Umstände sind bedenklich.]
Die Zeit der persönlichen juristischen Aufarbeitung der NS-Diktatur ist längst vorbei. Wer sich jetzt noch damit beschäftigt lenkt ab, nicht zuletzt von langen Jahrzehnten des Wegschauens. Es ginge darum, eignes Wirken kritisch zu durchforsten. Da liegt noch manche Leiche im Keller. Darunter auch recht frische. [Wars 'die Leiche im Keller'? Das ist eine gängige Redensart und ist selbstverständlich nicht wörtlich gemeint, sondern bedeutet, laut Wiktionary: "eine Belastung aus der Vergangenheit oder etwas auf dem Gewissen haben".]
[Mit 'persönlicher juristischer Aufarbeitung' meine ich die juristische Verfolgung noch lebender Personen, nicht die weitere Thematisierung, Auseinandersetzung mit dieser Zeit. Dies drücke ich ja explizit aus ('Jahrzehnte des Wegschauens'). Die juristische Verfolgung einer damals minderjährigen, heute greisen Sekräterin halte ich für unangebracht und heuchlerisch. Damit vertrete ich ganz gewiss keine Schlusspunktmentalität, wie andere Kommentare von mir, etwa zum Russlandfeldzug beweisen.]
Ich erwarte, dass von Seiten der Forenmoderation explizit gemacht wird, was an meinen Ausführungen eine der genannten untersagten Äusserungsweisen erfüllen soll. Ich kann das wie gesagt nicht erkennen und nehme ein Missverständnis an.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (02.10.2021 03:45).