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  • RDaneelOliwaa

mehr als 1000 Beiträge seit 22.05.2014

Dilemma

Die Polemik im Forum finde ich etwas unangebracht. Es bezweifelt doch keiner, dass die Leute das Feuer selbst gelegt haben, oder etwa doch?

Es ist kein neues Problem, dass bei einer Tat,wo mehrere aus einer noch größeren Gruppe beteiligt waren, die Beweisführung meist unbefriedigend verläuft. Es kann schon sein, dass hier aus politischen Gründen der Verteidigung keine mediale Plattform gegeben werden soll. Das ist sogar ziemlich naheliegend. Ebenso, dass man unbedingt Urteile haben möchte, um Nachahmer abzuschrecken. Am Ende wird dann ein Mitgehangen Mitgefangen reichen müssen, ein paar Zeugenaussagen, dass die Angeklagten über die Planung geredet haben und bei Ausbruch des Feuers am Tatort gesehen wurden. Wenn die Verteidigung auf Freispruch spekuliert und keiner sagt, was wirklich gewesen ist, dann macht es die dünne Beweislage nur schwerer zu differenzieren (wer hat ein Streichholz geworfen, wer u.U. Brandbeschleuniger etc) und alle bekommen die harten Strafen.
Das ist bei unserer Justiz nicht üblich, aber z.B bei gemeinschaftlichem Totschlag fänd ich es besser.

Die Altersgeschichte ist ebenso ein Zeichen, dass man den Migranten auf keinen Fall den Eindruck verschaffen möchte, sie könnten es sich je nach Lage aussuchen, ob minderjährig oder erwachsen. Wenn es mehrere Möglichkeiten gibt und die Wahrheit nicht objektiv zu klären ist, die ungünstige Variante wählen, weil vorher massiv Missbrauch betrieben wurde, dann ist das natürlich politisch. Die günstige Variante und erst Recht Freisprüche wären es aber auch.

Die Variante, dass es sich um Sündenböcke handelt und in Wirklichkeit ganz andere das Feuer gelegt haben, Paschtunen oder so, kann ich zwar von hier aus nicht beurteilen, aber das wären Ermittlungsfehler, für die es von griechischer Seite zumindest kein Motiv gibt. Zumindest gehe ich davon aus, dass es den Griechen ziemlich egal ist, ob die Täter Paschtunen oder Hazara oder Iraker gewesen sind.
Die Macht des Faktischen, in so einem Aufsehen erregenden Fall Täter und Urteile liefern zu müssen, ist keine Erfindung der Griechen.

Zumindest haben sie keinen Ausweis in die Asche gelegt.

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