Nützy schrieb am 11.07.2020 00:18:
Yoga ist meines Wissens keine buddhistische Schule, wie Zen.
Vielmehr ist er verwandt mit den Hinduismus.
Das heitige Yoga entstand anfangs 20.Jhdt als Fitnessbewegung für die indische Mittelschicht, unter Anleige bei Übungen der Asketen. Vergleichbare Bewegungen auch in Europa. Es hat mit Hinduismus so viel zu tun wie Bodybuilding mit Christentum.
https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Angestellten
https://de.wikipedia.org/wiki/Fitness#Geschichte_der_Fitnessbewegung
Dass der Buddhismus ursprünglich aus Indien kommt ist dabei natürlich unbestreitbar und der Experte dürfte hier noch jede Menge Anknüpfungspunkte an die philosophischen Debatten der Entstehungszeit finden, nehme ich an. Insbesondere bezüglich der Existenz von so etwas wie einen Selbst, der Reinkarnationslehre, der Verbindung von philosophischen Schulen und bestimmten Praxen wie Meditation usw.usf.
Zur Zeit Buddhas gabs erste Staaten, Städte, Geldwirtschaft, soziologischer Umbruch,* vermehrte Wahlmöglichkeiten fürs Individuum, daher Unsicherheit ob die Wahl richtig.
https://en.wikipedia.org/wiki/Janapada
* höhere gesellschaftliche Organisation, verfeinerte Arbeitsteilung Neue Klassen: Bankiers, Fernhändler, Beamte
Brahmanismus als Dorfreligion war in der Krise, Buddha adressierte vornehmlich die höheren Stände (allerdings konnte jeder Mönch werden).
Der Brahmanismus betrachtete die Seele als substanzhaft die nach dem Tod in einen neuen Körper hupft. Im Theravada ist Seele sowas wie ein physikalischer Impuls.
Der Vollerwachte hat zeitlebens gelehrt daß es kein unwandelbares Selbst, keine Seele gibt, die https://en.wikipedia.org/wiki/Prat%C4%ABtyasamutp%C4%81da Lehre vom bedingten Entstehen ist mit Reinkarnation falsch misdeutet.
Es gibt oder gab meines Wissens auch buddhistische Schulen, die so eine Art Selbst annehmen.
Die nicht: https://en.wikipedia.org/wiki/Theravada
So oder so sind wir aber nicht dieses Selbstbild, mit dem wir uns permanent identifizieren, und auch nicht unsere Gefühle und Gedanken, die permanent kommen und gehen.
Was ist denn dieses "Ich" oder das "Bewusstsein"?
Diese Frage wurde auch in der westlichen Philosophie behandelt, etwa beim alten Hume.War da nicht was in der Presse neulich, dass eine Art neuronales Korrelat gefunden sein soll? Ich war da eher etwas skeptisch, aber bin natürlich gern bereit, meine Vorurteile mal kräftig in Frage stellen zu lassen.
https://en.wikipedia.org/wiki/Default_mode_network ?
Zu Bewußtsein https://en.wikipedia.org/wiki/Daniel_Dennett
Wobei interessant, wieso der moderne Mensch unbedingt ein "Selbst" haben will,
das westliche Denken unterscheidet sich da vom östlichen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (11.07.2020 05:29).