Ich unterstelle es nicht dem Autor, aber ich habe den Eindruck, dass gewisse Leute nichts gegen einen weiteren Bürgerkrieg im Libanon hätten.
Es ist schon legitim, auf die verzweifelte Lage des Landes hinzuweisen, doch wärs wohl nicht zu viel verlangt, diese in (mindestens) den regionalen Kontext zu stellen. Natürlich sind viele Probleme hausgemacht, aber der aggressive Nachbar, die Syrien-Politik des Westens, insbesondere der usa und vieles weiteres mehr, tragen zum libanesischen Unglück bei. Es sagt sich leicht dahin, das Land habe den global kleinsten Quotienten zwischen eigener Bevölkerung und Geflüchteten. Was das bedeutet, verstehen die sich auf hohem Niveau beklagenden Europäer offensichtlich nicht. Oder wollen es nicht verstehen.
Und man sollte auch von den rassistischen, heute meist kulturell verbrämten Vorurteilen sprechen, mit denen Libanesen konfrontiert werden, insbesondere wenn sie moslemischen Glaubens sind.