Re: von Ambivalenzen und Dilemmata

Nicht im Geringsten.

Sehen Sie. Meine Worte. Die meisten bleiben ja auch da. Aber die meisten, die hierher kommen, kämen nicht, gäbe es nicht handfeste Ursachen. Und ja, natürlich, sie werden ja auch eingeladen, das verstärkt das Ganze. Und ist Teil der menschenverachtenden Politik.

Aber ich würde mich auch nicht wundern, wenn die Leute in deren Sozialsystem ich einwandern möchte, mich mit allen wirksamen Mitteln davon abhalten würden. Auch deren Anliegen ist legitim.

Richtig. Ich sprach ja auch nicht grundlos von Dilemmata.

Die "Fassbomben" mögen im Framing des ÖR omnipräsent sein. In den Herkunftsländern sind sie es nicht. Dort ist Armut der Hauptmigrationsgrund und Bevölkerungsexplosion wiederum der Hauptgrund für Armut.

In den wenigen Regionen, wo tatsächlich Krieg und Bürgerkrieg durch Regime-Changes herrschen, endet eine legitime Flucht im nächsten sicheren Staat (nicht im Staat mit dem freigiebigsten Sozialsystem auf dem Planeten). Was danach kommt, ist Migration.

Naja. Jetzt untertreiben Sie aber. Dennoch haben Sie nicht völlig Unrecht. Ich habe ja auch explizit Armut, Kolonialismus und Neokolonialismus angesprochen. Die Ursachen auch für diese Übel liegen bei uns - wobei wir ja als Bürger nicht gefragt werden. Wir profitieren auch nicht davon. Es ist das böse Spiel der Eliten, der Herrschenden.

Wäre es nicht ein Ansatz, die würden aufhören, diese Ursachen zu schaffen? Wäre das Ergebnis nicht genau das, was Sie sich wünschen? Und glauben Sie, dass die Flüchtlings- und Migrantenströme enden werden, solange die dieses böse Spiel weitertreiben? Was ist also zielführender? Auf die Opfer einzudreschen oder die Ursachen zu beseitigen?

Kein arabischer und kein afrikanischer Staat würde uns aufnehmen und versorgen.

Logisch. Wir haben denen ja alle Mittel entzogen, sie in Kriege, Bürgerkriege, Diktaturen, gestürzt. Sie ausgebeutet.

Die reichen Ölstaaten nehmen nicht einmal ihre Glaubensbrüder auf.

Reich ist relativ. Die Frage ist, wer da reich ist. Saudi Arabien? Warum sind denn die Sauds an der Macht? Und was bewirken die dort? Wer ist dessen Partner?

Interessanterweise migrieren übrigens kaum Libyer nach Europa.

Stimmt. Die flüchten ja auch eher ...

Mal ernsthaft. Was ist also zielführender? Auf die Opfer einzudreschen oder die Ursachen zu beseitigen?