ist ja, dass dieses Gespräch überhaupt stattfand. Die bisherige Politik des Westens, eine Dämonisierung Russlands und insbesondere Wladimir Putins, verträgt sich nicht mit einem Gespräch auf Augenhöhe. Biden bewegt sich hier am äußersten Rand seines Korridors, denn unter anderem ist er Präsident einer Partei, die diese Dämonisierung noch vor wenigen Monaten als Hauptthema hatte. Eigentlich wurde von Biden die Politik erwartet, für die Hillary Clinton stand: intensive Eskalierung der Konflikte in der Ukraine und Syrien. Wovon man bezüglich Bidens Vergangenheit auch ausgehen konnte. Aber er spielt nicht mit.
Immer deutlicher zeigt sich: wer diese Eskalation will, ist der Militärisch Industrielle Komplex. Wer sie nicht will, ist u.a. die Wirtschaft, die unter den Sanktionen leidet, EU-weit inzwischen. Keine Frage: nach 2014, dem Beginn des Ukraine Konflikts, hat der MIK die Politik bestimmt und die Presse gleichgeschaltet. Aber die Dinge sind im Fluss: beispielsweise der sehr vernünftige Artikel im Spiegel (unten verlinkt).
Aber da ist mehr: Armin Laschet ist im Führungspersonal der CDU eindeutig der Pro-Russe. Ausgerechnet dieser wird dann Kanzlerkandidat. Last not least Robert Habeck, der für seine Forderung nach Waffen für die Ukraine eigentlich Lob vom Mainstream erwartete. Das wäre vor einem halben Jahr auch noch gekommen. Aber jetzt? Ziemlicher Shitstorm.
Mal ein kleiner Ausblick: immer deutlicher zeichnet sich ab, dass Angela Merkel die Zentralfigur der antirussischen Politik war. Sie hat die Sanktionen gegen den Willen der Mitgliedsstaten EU-weit durchgesetzt. Den widerspenstigen Hollande hat sie persönlich in Paris aufgesucht und erkennbar zusammen gestaucht.
Ist da, wenn Merkel weg ist, mit einer Rückkehr der Vernunft zu rechnen? Ich behaupte: das ist sogar wahrscheinlich.
Gruß Artur