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  • Karl Sten

mehr als 1000 Beiträge seit 14.08.2015

Re: Strategische Spaltungsmission aus einer Position der Schwäche

Gast (12115) schrieb am 20.06.2021 19:08:

Kern des Theaters in Genf war das amerikanische Bestreben unbedingt eine mögliche russisch-chinesische Achse zu verhindern und aufzuspalten und Rußland ein antichinesisches Angebot zu unterbreiten, in dem Rußland vorgehalten wird, es würde im Verhältnis zu China seine eigenen Interessen zurückstellen und nicht offensiv geltend machen. Dafür ist man auf amerikanischer Seite zu politischen Konzessionen an Rußland bereit.

Für Russland ist ein Bündnis mit China auch nicht allzu einfach. Russland hat eine Menge Land und Rohstoffe, die auch für China attraktiv sind. Im Falle eines Falles sind die chinesischen Nachschubwege kürzer als die russischen Nachschubwege. Und die russischen Nachschubwege hängen zudem nur an einer einzigen Bahnlinie.Und das Misstrauen Richtung Osten ist historisch bedingt. Im Mittelalter hat Russland stark unter dem Mongolensturm (https://de.wikipedia.org/wiki/Mongolensturm) und der goldenen Horde (https://de.wikipedia.org/wiki/Goldene_Horde) gelitten. Und Russland ist sehr geschichtsbewusst.

Die Amerikaner wissen, Rußland mag ökonomisch nicht in der Oberliga spielen (der ewige Italienvergleich), ist militärisch jedoch als einzige Nation weltweit in der Lage, die Vereinigten Staaten und auch deren Verbündete Europa militärisch für immer auszuradieren.

Was aber keiner tun wird solange bestimmte Grenzen nicht überschritten werden. Auch russische Politiker haben Enkelkinder.

Gemeinsam mit China ist die politische Zukunft dieses Blocks nicht aufzuhalten. China allein ohne Rußland mag gegenwärtig ökonomisch unbesiegbar, aber militärisch (noch) zerstörbar sein.

China kann sich und seine Küstengewässer bereits selber verteidigen - ist aber schwach für offensive Operationen aufgestellt.

China ist ökonomisch nicht unbesiegbar - gerade nach der Pandemie zeichnet sich ab, dass Europa bestimmte Schlüsselindustrien wieder nach Europa zurückholen will.

Gleichzeitig wandert viel Billigindustrie in die chinesischen Nachbarländer oder nach Afrika ab, da die Lohnkosten niedriger sind.

Tatsächlich fühlt sich die chinesische Regierung bereits durch die eigene Wirtschaft bedroht - wie man an dem Beispiel Jack Ma (und anderer) sieht. https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wieso-verschwinden-in-China-Milliardaere--article22308386.html

Der Pakt zwischen chinesischer Regierung und Bevölkerung basiert auf steigendem Wohlstand. Kann die Regierung nicht mehr liefern wird es Ärger geben (verkürzte Darstellung).

Insgesamt fragt man sich jedoch, was dieses sinnlos verschwenderische, militärische ,politische und ökonomische Gegeneinander überhaupt für einen Sinn haben soll, weil die Probleme auf dieser Erde tausendfach größer sind, als die politischen Bastarde in ihren Bunkern, die auch der Katastrophe bei der Klimaveränderung keinen Schutz bieten werden, sich vorstellen können und nur ein unverzügliches Miteinander aller diese Erde überhaupt erhalten wird können.

In Europa haben wir es geschafft die letzen 75 Jahre ohne größere Konfilkte auszukommen. Wenn man will geht es.

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