"Hier darf man nicht vergessen, dass die Türkei nach wie vor Teil des westlichen Bündnissystems ist und bei ernsten politischen Streitigkeiten mit Russland sich dieser Tatsache einfach nur besinnen muss und Kleinigkeiten in eigenen Verhalten ändern. Kurzfristige Unterstützung aus der EU und Nato gegen einen Gegner in Moskau ist dann in jedem Fall gewiss."
Da wäre ich mir nicht so sicher - und Erdogan sollte es auch nicht sein.
Es darf doch sehr bezweifelt werden, daß Erdogans Verhalten in diesem Konflikt auf große Begeisterung in EU, USA oder NATO stößt. Abgestimmt hat er das vorher wohl nicht.
Und Tulsi Gabbard hat schon mal im Repräsentantenhaus eine Resolution vorgelegt, die zum Ziel hat, die Türkei aus der NATO auszuschließen.
"The resolution clearly describes the motives of congresswoman Gabbard that prompted her to write it. Among the main reasons are Turkey’s involvement in the Nagorno-Karabakh conflict and the apparent military support Azerbaijan receives from Ankara in the conflict, and the attraction of terrorists from terrorist groups al-Qaeda and Islamic State as mercenaries participating on the side of Turkey and Azerbaijan. Another reason also cited in the request for Turkey’s expulsion from NATO is the participation of a Turkish F-16 fighter jet in hostilities, both in the skies over Nagorno-Karabakh and in the skies over Armenia."
https://bulgarianmilitary.com/2020/10/20/resolution-on-turkeys-expulsion-from-nato-was-tabled-in-the-us-congress/
Unabhängig davon, daß es nicht Sache des US-Kongresses ist, zu entscheiden, wer NATO-Mitgleid ist - könnte es sein, daß es Erdogan geradezu darauf anlegt, diesen Verein zu verlassen? (M.W ist ein Ausschluß durch andere Mitglieder nicht vorgesehen).
In jedem Fall scheint er nach der Devise zu handeln "viel Feind, viel Ehr'".