PippiLangstrumpf schrieb am 11.02.2024 19:09:
Jeder Kriegsherr erzählt eine "Vorgeschichte", weshalb dieser Krieg notwendig ist, obwohl man ihn ja gar nicht will.
Auch Hitler und Goebbels haben immer und immer wieder ihre friedliche Absicht betont, aber dass das Deutsche Reich ja betrogen wurde und man sich nun verteidigen muss. Kurioserweise hat Putin diese Lügengeschichte in Bezug auf den Polenfeldzug ja sogar bestätigt.
Schön, dass wir uns an diesem Punkt einig sind: Hitler, Goebbels, Obama, Bush, Stalin, Putin, Powell, Fischer, Biden, Blair, Johnson, in dieser Hinsicht gleichen sich alle Kriegstreiber. Wie man so schön sagt:
Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit.
Das ist aber auch schon der einzige Punkt, in dem sich die Genannten ähneln. In anderer Hinsicht verbietet sich jede Gleichsetzung dieser Politiker mit dem Irren Hitler, was ja immer sehr gerne getan wird (vgl. Enzensberger: „Hitlers Wiedergänger“), und was mir auch deine tendenziös einseitige Aufzählung suspekt macht. Hitler ist überhaupt kein geeigneter Vergleichsgegenstand.
Gelogen wird von allen, die einen Krieg führen wollen, denn Krieg ist uns bleibt ein Menschheitsverbrechen und um ihn also zu rechtfertigen, muss der Gegner grundsätzlich entmenschlicht werden, daher die Hitler-Vergleiche. Bei uns ging die Verbohrtheit ja zuletzt so weit, dass sogar die russische Kultur des 19. Jahrhunderts diffamiert und die alten Hunnenmären wieder ausgepackt wurden, obwohl wir noch nicht einmal offizielle Kriegspartei waren. Du scheinst auch gerne an solchen Narrativen mitzustricken. Die Grundbedingung für ein friedliches Miteinander besteht darin, auch den Gegner, selbst wenn es Gründe gibt, ihn als einen Verbrecher zu betrachten, als Mitmenschen zu respektieren und ihm diesen Respekt auch zu bezeigen.