Dr. Phibes schrieb am 09.02.2024 19:05:
"Putin will Tiergartenmörder gegen Gershkovich tauschen"
Die deutsche Presse hat Punkt 2 verstanden.
Das habe ich auch direkt so verstanden. Diese Passage war sehr interessant, weil sie einerseits zeigte, dass Putin diesen Mord anscheinend gutheißt und warum das so ist - er beschrieb ein mutmaßliches Kriegsverbrechen des Mordopfers im Tschetschenienkrieg und fragte im Anschluss ob jemand, der so etwas tue überhaupt ein Mensch sei.
Diese doch recht emotionalen Äußerungen die die Bezeichnung des Mörders als Patrioten lassen für mich durchaus plausibel erscheinen, dass die russische Regierung tatsächlich etwas mit dem Mord zu tun gehabt haben könnte. Allerdings schließt das nicht aus, dass der Täter aus eigenem Antrieb oder im Auftrag einer Gruppe handelte, die ohne offiziellen Auftrag unterwegs war - z.B. ehemalige Soldaten mit persönlichem Groll gegen das Opfer.
Hierzu haben ich die selbe Ansicht wie auch zu extralegalen Tötungen seitens der USA oder Israels im aktuellen Gaza-Konflikt. Diese haben genau so wie jede Form von Lynchjustiz in einem Rechtsstaat absolut nichts verloren, selbst wenn diese emotional nachvollziehbar sind. Das Recht auf ein faires Verfahren ist eine der wichtigsten Errungenschaften zivilisierter Gesellschaften und der Versuch dieses zu umgehen, nichts als ein Rückfall in die Barbarei und Willkür. Das gilt für politische Auftragsmorde ebenso wie freimütig zugegeben direkte Tötungen mutmaßlicher Terroristen mit Drohnen.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (09.02.2024 19:37).