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Avatar von Lucqx
  • Lucqx

mehr als 1000 Beiträge seit 24.05.2019

Ja, das ist weitgehend richtig ...

...in Bezug auf die Breshnew-Ära, die wir als allmählich erstarrend wahrnahmen. Während in der DDR Ulbricht mit der NÖP Flexibilität und größere Eigenständigkeit* versuchte, erstarrte die SU-Ökonomie zusehends. Erst mit Andropow begann ein Umdenken, dass sich unter Gorbatschow (Tschernenko hatte kaum noch Einfluss) fortsetzte, kulminierte und binnen kürzester Zeit ökonomischen Fortschritt bewirkte, allerdings wohl auch auf Kosten der Militärausgaben. Reagan soll ja gegen Ende seiner 2.Amtszeit bei einem Treffen zu Gorbatschow gesagt haben, dass er dessen gute Vorschläge leider ablehnen muss, ein Hinweis darauf, dass die ihn lenkenden Neocons Gorbatschows Bemühungen nicht honorierten, sondern als Schwäche auslegten. Insofern trägt der Westen durchaus Mitschuld an der nachfolgenden Misere, denn seine finstersten Kräfte sahen eine günstige Situation für endgültige Vormacht kommen und wollten das sich gerade öffnende Zeitfenster nutzen. Dagegen hatte Gorbatschows außenpolitische Vernunft keine Chance und innenpolitische Verwerfungen und Gegner besorgten dann den Rest.
Damit wurde dann die rhetorische Frage aus der Zeit des Prager Frühlings, was passieren würde, wenn nicht die Führung eines WV-Landes, sondern die der SU von diesem angeblichen Reformismus befallen würde, doch noch realitär beantwortet...
* Das war dann auch sein "Todesurteil".

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