volle zustimmung, ich werde noch eine Schippe drauf...
Es gab noch VOR dem Putsch ein klares Ultimatum von den offiziellen Behörden der Krim. Sollte es zu einem Putsch in Kiew kommen, wird die Krim aus dem Bestand der Ukraine einseitig austreten. Dies wurde klar im Voraus so von offiziellen Vertretern der Krim öffentlich kommuniziert. Ukrainische Medien berichteten ausgiebig darüber.
Am 20. Februar 2014, also zwei Tage vor der Machtergreifung in Kiew, berichtet die Ukrainische Tageszeitung "Vesti Ukraine" folgendes:
Crimea is preparing to raise the question of secession from Ukraine
https://vesti.ua/krym/38496-krym-gotovitsja-podnjat-vopros-ob-otdelenii-ot-ukrainy
Der Anlass war, dass der Vorsitzender des Krimparlaments, ein gewisser Vladimir Konstantinow, an diesem Tag bei einer Pressekonferenz verkündete, dass die Krim im Falle eines Staatsstreichs in Kiew die Frage nach der Sezession der Krim stellen würde.
Westliche Medien haben das lieber übersehen.
Das würde ja die These in Frage stellen, dass die Abspaltung der Krim erst eine Woche später, am 27. Februar, mit dem russischen Militäreinsatz begann.
Wenn die Abspaltung aber nicht etwa von Russland auferzwungen wurde und von der Krim selbst ausging, dann war das ein Akt der Selbstbestimmung und von einer Annexion (einseitig erzwungene Eingliederung) kann überhaupt keine Rede sein. Mehr noch, alle Staaten währen völkerrechtlich verpflichtet das Selbstbestimmungsrecht der Krimbevölkerung zu achten und es zu fördern. Das folgt aus der Internationalen Konvention der Vereinten Nationen über Bürgerliche und politische Rechte von 1966.
Darin heißt es:
Artikel 1
(1) Alle Völker haben das Recht auf Selbstbestimmung. Kraft dieses Rechts entscheiden sie frei über ihren politischen Status und gestalten in Freiheit ihre wirtschaftliche, soziale und kulturelle Entwicklung.
Daraus folgt, dass Niemand das Recht hat der Krimbevölkerung den politischen Status ihrer Heimatregion zu diktieren und ihnen vorzuschreiben zu welchem Staat deren Heimatregion zu gehören habe. Weil die Krim ihre Lebensgrundlage ist. Weil dort ihre Vorfahren begraben sind. Weil dort ihre Kinder aufwachsen werden.
und schließlich heißt es weiter...
(3) Die Vertragsstaaten, einschließlich der Staaten, die für die Verwaltung von Gebieten ohne Selbstregierung und von Treuhand gebieten verantwortlich sind, haben entsprechend den Bestimmungen der Charta der Vereinten Nationen die Verwirklichung des Rechts auf Selbstbestimmung zu fördern und dieses Recht zu achten.
Daraus folgt also, wenn man in der EU oder in USA einsehen würde, dass die Krim selbst davon gelaufen ist, und nicht von Russland dazu genötigt wurde, wenn man das Referendum anerkennen würde, dann müsste man konsequenterweise auch den neuen Status der Krim anerkennen.
Und dann hätte man ja kein Druckmittel gegen Russland. Und der Gesichtsverlust währe kaum erträglich, nachdem man den Maidan politisch unterstützte und international legitimierte. Dann hätte man ja eingeräumt, dass man es selbst gemacht hat. Dass man selbst die Krim an Russland angeschlossen hat indem man sich in die politische Krise in der Ukraine eingegriffen, und dabei Partei ergriffen hatte. Und dass genau dieser Vorgang die Flucht der Krim bedeutete, was auch im Voraus absehbar gewesen ist.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.12.2019 03:25).