"dass es keinen Gedanken daran gibt, Sanktionen hin oder her, die Krim im Unterschied zur Ostukraine wieder an die Ukraine zurückzugeben. "
Wir wollen wir nicht vergessen, dass die alte Bundesrepublik Deutschland das Ergebnis einer durch die westlichen Siegermächte vorgenommenen Abspaltung vom gesamtdeutschen Staatsgebiet war. Damals wurde die Bevölkerung nicht gefragt, ob sie diese Teilung Deutschlands befürwortet oder vielleicht doch lieber unter neutralem Status als einheitliches Deutschland friedlich ohne russische und US - amerikanische Truppen leben will, wie Finnland oder Österreich. Und mit dieser Abspaltung handelte es sich nicht um Größenordnungen einer Krim sondern um den größten Teil eines Staates. Wenn die USA / GB / und Frankreich gemeinsam mit ihren Kollaborateuren in Bonn Separatismus gegen Ostdeutschland und die UdSSR pflegten, dann fand das die Zustimmung aller westlichen Medien.
Die gleiche CDU / CSU, die damals unter Adenauer Deutschland gespalten hat und damit in erster Linie dann auch für die innerdeutsche Grenze und die Mauer verantwortlich war, meint nun, Russland hätte mit dem Anschluss der Krim als erstes Land europäische Grenzen nach dem 2. Weltkrieg verändert.
Adenauer: "Lieber das halbe Deutschland ganz als das ganze Deutschland halb".
Da könnte Putin ja nun mit vollem Recht ergänzen: "Lieber die Krim ganz als die Ukraine halb".
Doch da Putin im Gegensatz zu Adenauer oder Jelzin kein Lakai der USA ist, war so etwas fern seiner Denkweise. Russland war und ist überhaupt nicht daran interessiert, die Ukraine in Einzelteile aufzuspalten, da es Stabilität an seiner Westgrenze wünscht, auch gute Wirtschaftsbeziehungen mit einer Ukraine innerhalb der GUS. Solange von der neutralen Ukraine keine potentielle militärische Bedrohung Russlands ausging ( was sich mit dem von den USA geförderten Putsch 2014 schlagartig änderte) blieb die Krim ein Teil der Ukraine und die Russen zahlten Miete für ihren Stützpunkt. Ich erinnere mich noch, dass Putin vor der nachfolgenden Volksabstimmung im Donbass nach dem Vorbild der Krim öffentlich sagte: "Ich rate davon ab".
Die Krim wurde auf Beschluss des jeweiligen PRÄSIDIUMS der obersten Sowjets ( der Parlamente) Russlands und der Ukraine unter Chruschtschow an die Ukraine angeschlossen. Die Bevölkerung dort befand sich in der gleichen "demokratischen" Situation, als wenn die Parlamentspräsidien der BRD und Polens beschließen würden ( also noch nicht einmal die Parlamente), dass die Insel Rügen ab sofort zu Polen gehört.
Würden sich in dem Fall, die auf Rügen lebenden Deutschen damit abfinden müssen??
Es wäre die Reihe an der Ukraine gewesen, die sich ja so demokratisch gebärdet, die Krim nach dem Zerfall der UdSSR an Russland zurück zu geben, zumal mehrere Volksabstimmungen auf der Krim dafür votierten. Der Wunsch und die Initiative lag eindeutig auf Seiten der Bewohner und des Parlaments der Krim.
Seitens Russlands gibt es da gar nichts zurück zu geben, bevor nicht GB die Falklandinseln an Argentinien zurück erstattet, der Kosovo wieder an Serbien und das Saarland an Frankreich geht. Man könnte auch viele andere derartige Beispiele auf der Welt finden. Es ist widerlich, wie der Westen nach Gutdünken für sich und Russland jeweils andere Verfahrensregeln aufstellt.
Insbesondere auf den Falklands und im Saarland wurde ja auch das Ergebnis einer Volksabstimmung akzeptiert. Zum Zeitpunkt der letzten Volksabstimmung auf der Krim und dem vom Parlament der Krim erbetenen Anschluss an Russland, einem Parlament, welches die überwiegende Meinung der Bevölkerung umsetzte ( wo gibt es das heutzutage noch ?), hatte die Ukraine keine Regierung mehr, die dazu befugt gewesen wäre, dagegen Einspruch zu erheben. Wenn Putschisten die gewählte Staatsführung entmachten, brauchen sie sich über die Folgen nicht zu wundern. Im Gegensatz zum Kosovo gibt es auf der Krim nun keinen gigantischen US - Stützpunkt. Auch in militärischer Hinsicht hatte Russland zum Schutz seiner Bevölkerung gar keine andere Wahl.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (26.12.2019 03:22).