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  • Lucqx

mehr als 1000 Beiträge seit 24.05.2019

Zeitfenster

Das prognostizierte Zeitfenster für einen erfolgreichen Angriff ist fast geschlossen. Am Ende der Jelzin-Ära war man noch nicht ganz so weit und hat sich auf anderen, vorbereitenden Schauplätzen im Größenwahn verzettelt. Und dann hat Putin im Stillen dafür gesorgt, dass sich das Zeitfenster zu schließen begann und man hat das unterschätzt bzw zulassen müssen, da man immer noch nicht weit genug war. Auf der anderen Seite des Pazifiks war China auch nicht untätig und wurde ebenfalls zu einem militärischen Risiko; immerhin das Land mit der weltweit größten Armee und Armee-Reserve. Ähnliche Landbesetzungsfähigkeiten hat nur noch Indien, aber das gehört auch zum (B)RICS-Verbund und gegenüber den USA ist es eher unzuverlässig, trotz Gegnerschaft zu China, und hat eigene Interessen im Umland, indem es weitere, aus US-Sicht unzuverlässige Kandidaten gibt.
Also bleiben vorerst nur Sanktionen und die Hoffnung, dass NATO-Europa die Stange hält und lfd Kosten sowie große Teile der Aufrüstung kofinanziert. Mit Weltraumrüstung und Cyber-Warfare-Potenz scheinen die USA wieder ihre Vormachtstellung zurückgewinnen zu wollen, aber das kann dauern und die Gegenseite wird nicht schlafen. Auch der Klimawandel dürfte kaum kalkulierbare Vorteile bringen, eher im Gegenteil. Es liefe deshalb wohl eher auf langandauerndes psychologisches Zermürben und Totrüsten hinaus, was aber diesmal ins eigene Auge gehen könnte. Ob und wann sich also ein neues Zeitfenster öffnet, steht in den Sternen, weshalb das kalkulierte Risiko von künftigen Regierungen ggf höher angesetzt werden würde, bliebe man beim bisherigen Narrativ des 2.KK. Wollen wir hoffen, dass dieses Risiko auch in Zukunft hoch genug bleibt. Vielleicht kehrt ja im Laufe des sich immer deutlicher bemerkbar machenden Klimawandels doch noch die Vernunft ein, die auch diese Leute notgedrungen zu sinnvolleren Alternativen zwingt. D.h., die Natur ist die eigentliche Supermacht und der gegenüber wird unser Handlungszeitfenster zusehends kleiner. Jetzt einen Krieg mit ungewissem Ausgang anzuzetteln, wäre doppelt sträflicher Leichtsinn; leichtsinnig waren die Lager ja lange genug...

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