aerks schrieb am 01.10.2022 13:03:
Mountain View schrieb am 01.10.2022 12:49:
Nun, die Tatsache, dass es sich beim Überfall auf die Ukraine um einen völkerrechtswidrigen Angriffskrieg handelt, stirbt ja nicht daran, dass es weitere Angriffskriege gibt, bei denen man im Einzelfall die Völkerrechtlichkeit prüfen muss.
Doch sie stirbt wenn man Völkerrecht nur selektiv praktiziert.
Nein. Tatsachen haben alle eins gemeinsam. Sie stehen für sich.
Anders ist es mit der Wertung ihrer Wichtigkeit. Mir ist es zum Beispiel egal, dass die Systeme, - und das gilt für alle Systeme, Stellvertreterkriege an allen Enden der Welt führen. China führt ihn übrigens bereits modern, also mit Wirtschaft. Dubiose Kredite, die ganze Infrastrukturen in Afrika in Chinesischen Besitz bringen.
Hier liegen die Kriegsschauplätze der Zukunft, mit Putin stirbt die alte Zeit. Gewöhn dich dran.
In diesem Fall ist Recht nämlich wert- und substanzlos.
Zur Zeit hat Recht in der Ukraine keinen Wert. Was die Russen bei ihrer Flucht hinterlassen, hat mit Menschenrechten wenig zu tun.
Und dann machen einfach alle nur wieder was sie wollen.
Das kenne ich aus dem Straßenverkehr und vom Wochenmarkt.
Und dass mittlerweile jeder für Wahrheit hält, was er will, das sehe ich im Internet.
Egal, wie diese Prüfung ausgeht, der Überfall auf die Ukraine war ein völkerrechtlicher Angriff und im Moment führt Russland einen völkerrechtswidrigen Krieg.
Das ist völkerrechtlich wohl korrekt.
Ist aber faktisch völlig irrelevant wenn in der UNO eh jeder macht was er will (also von den grossen Playern)
Das ist jetzt der individuellen Wertung überlassen, nachdem wir ja jetzt beide festgestellt haben, dass Fakt eben Fakt bleibt.
Diese Haltung, "wenn der das macht, das darf ich auch dies machen" ist übrigens in der Funktionsweise des Gehirns verankert, also: in einer Umgebung in der gegen Regeln verstoßen wird, ist Regelverstoß legitim - egal um welche Regel es sich handelt.
Man muss sich jetzt von den niederen Instinkten distanzieren und die Dinge differenziert betrachten. Das mag schwerfallen, wenn man es anders gewohnt ist. Aber es hilft bei der Orientierung.
Lybien, Syrien in jüngster Vergangenheit waren alles kein Problem. Aber Ukraine soll jetzt ein Problem sein? Völkerrecht ist nichts wert. Hab ich mir nicht ausgedacht sondern ist faktisch so. Die Staaten machen was sie wollen und Völkerrecht ist nur die Fassade um schwarze Peter zu verteilen. Die Uno war eine schöne Idee. Leider korrumpiert bis ins Mark. Aber das ist normal.
Das ist wieder ein persönlicher Standpunkt, der natürlich selten von denen vertreten wird, die sich an die Fakten halten. Ein putinnaher Internettroll, womöglich für seine Äußerungen auch bezahlt, würde diesen Standpunkt sicherlich auch vertreten, aber ich als Bürger eines freien Landes nehme mir das Recht, anders darüber zu denken.
Staaten haben nur Interessen und keine Prinzipien.
Eben. Und weil ich Bürger eines Staats bin, dessen Interessen durch ein völkerrechtswidriges Ereignis (, bzw. einer ganzen Reihe davon,) berührt sind, habe ich auch den Impetus, gegen diese Dinge vorzugehen.
Ich gehe ja auch in der Straßenbahn nach vorn wenn ein Besoffener den Fahrer bedrängt und werfe ihn aus der Bahn.
Wo waren denn die Russen als der Irak angegriffen wurde. Haben sie mit Embargo gedroht? Nein, sie haben in Nachbarländern herumgemurkst und "Präsidenten installiert"...
Feine Gesellschaft.