Der Autor beschreibt das, was seit 2001 JEDER (mit offen Augen) sehen kann. Die antirussisch verzerrte Reflexion der Mainstream-Presse, von TAZ bis FAZ und leider auch einschließlich der ÖR haben in den letzten 20 Jahren erreicht, daß Putins Russland als Paria dasteht. Zu Unrecht, wenn man objektiv genug ist, anzuerkennen, daß es gänzlich anders hätte laufen können.
Nun will ich zugestehen, daß deutsche Ostpolitik de facto nicht in Berlin, sondern in Washington gemacht wird. Und im State Department hat man kein Interesse an einem vereinten starken Europa MIT Russland. Damit würde der globale Machtanspruch der Vereinigten Staaten gefährlich erodieren. "divide et impera" heißt deshalb die Devise und wir in Deutschland haben nicht die Mittel und den politischen Willen uns dagegen zu wehren. Die USA sind ein enorm wichtiger Handelspartner...und sie sind bereit dies im Falle der Unbotmäßigkeit kaltblütig und konsequent in die Waagschale zu werfen. Siehe die Sanktionsandrohung im Falle Nordstream2. Hinzu kommt, daß viele Nachwuchspolitiker, wie die GRÜNEN-Spitzenkandidatin Baerbock, die vom "German Marshall Fund" gepäppelt, nun das Lied Washingtons singt, hier keine unliebsamen Überraschungen produzieren werden. Ob uns das in den kommenden Jahrzehnten gut bekommt, wenn wir als Frontstaat einem Machtblock aus Russland und China gegenüberstehen, interessiert hier offenbar niemanden. Und so laufen die Dinge, wie sie laufen sollen...ABER: Es hätte nicht so kommen müssen, wenn man auf die russische Handreichung vor 20 Jahren eingegangen wäre. Dann hätte sich wohl auch vieles im russischen Innenverhältnis anders entwickelt.