manduki schrieb am 30.05.2024 18:31:
Hd, wenn Sie "Frieden" nicht nur als die Abwesenheit von Krieg begreifen, ergo auch Gerechtigkeit, Gewaltfreiheit und Menschenrechte berücksichtigen, wird es mit Putin niemals "Frieden" geben. Alle Freiheitskämpfer der Geschichte würden Ihrer "Hasenfüßigkeit" zutiefst verachten, weil davon nur die Despoten dieser Welt profitieren. Wer nicht für seine Freiheit kämpft, wird in Knechtschaft leben! Könnten wir uns heute hier austauschen, wenn uns die Alliierten nicht von den Nazis befreit hätten?
Im ersten Teil haben Sie recht, ich glaube kaum, dass es auf absehbare Zeit echten Frieden geben wird, aus genau dem von Ihnen genannten Grund, weil der mit Putin nicht machbar ist.
Deshalb ja gerade meine Forderung nach einem Waffenstillstand. Das ist kein gerechter Frieden, ja nicht einmal überhaupt Frieden, aber es bedeutet das Ende der Kämpfe. Jeden Tag sterben hunderte Menschen auf beiden Seiten. Das ist um Größenordnungen mehr als durch Besatzung ums Leben kommen.
Sie werfen mir 'Hasenfüßigkeit' vor? Sorry, dann gehen Sie doch selbst kämpfen, wenn Sie so mutig sind. Andere von der Seitenlinie aus anfeuern und in den Tod zu schicken macht auf mich keinen moralisch überlegenen Eindruck.
Um es noch mal klar zu sagen:
- Russland hat sich aus der Ukraine zurückzuziehen
- Russland hat Reparationen zu leisten
- Putin und der Rest hat sich gerichtlich zu verantworten
Alles das ist richtig. Es ist aber nicht gerecht, wenn es nur mit hunderttausenden Toten durchsetzbar ist.
Und mit dem WK2 hat das ganze nichts zu tun. Der Vergleich hinkt.
Russland hat die Ukraine illegal überfallen, aber es gibt keinen Führerbefehl, keine Konzentrationslager, keine Flächenbombardements. Die Anzahl der zivilen Toten ist hoch aber erstaunlich niedrig, vergleicht man die Zahl mit anderen Kriegen, z.B. dem Irakkrieg oder in Gaza.
Der tatsächliche Unterschied zu damals ist, dass die Nazis einen Vernichtungskrieg nicht nur geplant, sondern durchgezogen haben.
Der Ukrainekrieg ist ein schlimmer, aber lokaler Krieg wie es Kriege zu unzähligen malen gegeben hat. Er ist aber kein Genozid, bei dem tatsächlich nur der Kampf bleibt.