Pearphidae schrieb am 30.05.2024 07:31:
hdwinkel schrieb am 30.05.2024 07:14:
Der Westen würde mit einem Eingehen auf Verhandlungen signalisieren, den Krieg für nicht gewinnbar zu halten, als Eingeständnis einer Niederlage. Womit wir beim Artikelthema wären und warum der Westen auf Gesprächsangebote nicht eingehen will, egal wie ernst sie daherkommen.
"Der Westen" kann keinen Krieg gewinnen oder verlieren, den er gar nicht führt und demzufolge auch nicht darum verhandeln.
So einfach ist das.
In Ihrer Welt mag das so einfach sein. In der tatsächlichen, realen, existierenden Welt ist der Westen längst Beteiligter an diesem Krieg und es weiß auch jeder, sogar Sie selbst, dass eine Niederlage der Ukraine eine Niederlage des Westens ist. Sie selbst fordern doch sicher nicht, dass der Westen sich raushalten soll, oder doch?
Die Frage, wer am Verhandlungstisch sitzen sollte und muss, ist tatsächlich berechtigt und kann nur mit einer anderen Frage beantwortet werden: Wie souverän ist denn die Ukraine?
Nur so als Spoiler: Sie könnte den Krieg ohne den Westen überhaupt nicht führen und könnte noch nicht einmal die Funktion des eigenen Staates aufrechterhalten.
Das kann übrigens nicht in unserem eigenen Interesse sein, vom Mitgefühl für die Ukrainer ganz zu schweigen. Doch die Zustände für die Ukraine zu ändern würde bedeuten, erst einmal den Krieg zu beenden. Den wiederum gewinnt man oder man verhandelt.
Verhandeln kann man aber nur mit seinem Gegner, nicht mit seinen Freunden, wenn man eine Einigung mit seinem Gegner anstrebt. Und das ist der Punkt des Artikels.