Dabei gilt: Je brenzliger die Lage wird, desto kritischer und distanzierter sollten sich Journalisten verhalten: einen kühlen Kopf bewahren, die Lage analysieren, das Handeln der Akteure aller Seiten hinterfragen, eingreifen. Im Idealfall herrschende Diskurse durchbrechen und Lösungswege aufzeigen.
Das ist ein interessantes Verständnis vom Journalismus. Denn eigentlich ist die Aufgabe des Journalisten über Ereignisse zu berichten und das möglichst neutral. Wenn er anfängt sich selbst einzumischen, z.b. in dem er den Akteuren Lösungswege vorschlägt, ist er nicht mehr Berichterstatter sondern selbst Akteur, also das über das er eigentlich berichten soll.
Das heißt jetzt nicht das der Journalist jetzt Zwangsweise tatenlos daneben stehen stehen muss, z. B. wenn gerade Menschen nach einem Unfall verbluten. Nur das er dann aufhört Journalist zu sein und zum Ersthelfer wird und seine Berichte entsprechend zu behandeln sind.