Deine Argumentation gibt nur Sinn, wenn überhaupt ein Wille da ist, Russland ohne Gesichtsverlust aus der Nummer rauszulassen. Und das ist ja definitiv nicht der Fall.
Das Ziel ist nicht, zu einem stabilen Zustand zurückzukehren, in dem Russland als "Systemkonkurrent" weiterexistiert. Man will zurück mindestens zu dem Jelzin-Russland, am liebsten aber zu einer kollabierten russischen Föderation, um jeden Preis.
Also, so lange Europa den Preis zahlt, versteht sich.
An dieser Stelle möchte ich verweisen auf einen Artikel der New York Times vom 14. September. In diesem Artikel wird berichtet, dass Saudi-Arabien heimlich, still und leise über den Sommer in russische Energieunternehmen investiert hat, und den Import von russischem Öl für den Eigenbedarf immens ausgeweitet hat. Das hat Exportkapazitäten frei gemacht, nicht zuletzt auch in die Vereinigten Staaten, was ein wichtiger Faktor für die Entspannung beim Ölpreis war.