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  • Zumsteinspitze

mehr als 1000 Beiträge seit 27.05.2021

Re: Bin da nicht so optimistisch

-Für eine Offensive (und nur die kann zu einer Niederlage Russlands führen) bräuchte die ukrainische Armee Offensivwaffen, darunter etliche hundert Panzer. Die vorhandenen scheinen bei der letzten Offensive draufgegangen zu sein. Solche Offensivwaffen, offensichtlich Kampf- und Schützenpanzer, können die europäischen Unterstützer nicht in der erforderlichen Menge liefern, denn sie haben selbst nicht genug (vgl zB den Wikipedia-Artikel über den Leopard 2, wo dargelegt ist, wer der Bundeswehr alles ihre Leos abgekauft hat). Ob die USA der Ukraine 500-1000 Panzer liefern würde? Und dann nochmal 1000?

Nur die USA haben genügend Panzer (Abrams M1), aber die müssen auch erst wieder technisch für einen Kampfeinsatz hergerichtet, dann herangeschifft und an die Frontlinie transportiert werden. 1000 Stück dauern ihre Zeit. Außerdem verbraucht der Abrams ca. doppelt soviel Kraftstoff (Kerosin) wie ein Leopard 2. Die Ukraine dürfte die bisher eingesetzten Panzermodelle ((T64, T72) samt Panzerbesatzungen weitgehend verloren haben. Ob der relativ schwere Abrams (63 t Gefechtsgewicht) mit den dortigen Gegebenheiten klarkommt, weiß man auch nicht. So ab März ist wieder Schlammperiode. Ob jetzt einige eilig zusammengekratzte Leos (die auch wieder hergerichtet werden müssen lt. Aussage Hersteller) oder 14 Challenger 2 der Briten die absolute Wende im Ukraine-Krieg bringen, wage ich zu bezweifeln. Nur die Türken könnten noch eine nennenswerte Anzahl Leo I u. II liefern (Zustimmung Deutschlands vorausgesetzt). Aber das ist ehr kaum zu erwarten. Die Russen haben noch genügend Kampfpanzer. Sie haben auch erst einmal ihre alten eingemotteten Modelle "verschrottet" und lassen diese wohl massiv in Weißrussland überholen und kampfbereit machen. Die modernen T90-Modelle sind erst jetzt im Frontbereich aufgetaucht. Außerdem kann Russland aus seinem Reservistenheer genügend geschulte Panzerbesatzungen aufbringen. Die brauchen nur einen kurzen Auffrischungskurs im Gegensatz zur Ukraine, wo neue Panzerbesatzungen auf unterschiedlichen westlichen Modellen eingearbeitet werden müssen und das dauert wesentlich länger. Auch die Apache-Kampfhubschrauber werden keinen nennenswerten Umschwung bringen. Bei den derzeitig beiden Seiten zur Verfügung stehenden modernen Abwehrmitteln, setzen die Russen ihre Kampfhubschrauber auch nur sehr sparsam ein. Noch schlimmer für die Ukrainer sind die Verluste an direkter Mannstärke, da rein von der Einwohnerzahl her für Neurekrutierungen das Reservoire UA vs. RU 1:4 steht. Ohne direktes Eingreifen der Nato ist Russland klar im Vorteil, auch wenn sich die AFU bisher tapfer gehalten hat. Klare Vorteile bei der schweren Artillerie hat im Moment Russland.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (16.01.2023 09:45).

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