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  • g0r3

mehr als 1000 Beiträge seit 03.04.2008

Man muss sich nur fragen...

Man muss sich nur die Frage stellen, ob sich die russische
Föderation, deren Oberbefehlshaber Putin nun mal ist, die Krim auf
diese Art und Weise holen *musste*. 

Da jeder vernunftbegabte Mensch diese Frage mit "Nein" beantworten
muss, braucht sich Russland auch nicht wundern, wenn sie nun als
Aggressor wahrgenommen werden. Denn für das Verhalten gab es weder
eine juristische noch eine moralische Rechtfertigung.

Ob Putin oder der Westen die Krise initiiert hat oder nicht, sei
dahingestellt. Er hat sie aber zweifellos auf die aktuelle Stufe
eskalieren gelassen, inklusive dem ukrainischen Bürgerkrieg. Selbst
wenn er seine Finger entgegen aller Hinweise dort nicht im Spiel
hatte, hätte er sich doch einmal soweit herablassen können und die
Rebellen zur Mäßigung aufrufen können. Es gibt nämlich auch
friedliche Wege zur Autonomie. 

Meine Fresse, selbst die USA bekommen es hin, Israel zur Mäßigung zu
mahnen.  Mit welchem Effekt sei mal dahingestellt. Und Russland gibt
vor, das mit prorussischen Rebellen nicht hinzubekommen? Was es bei
Russland auch war, was sie zu dieser süffisanten Teilnahmslosigkeit
bewog - sei der unbedingte Wille, das Gesicht zu wahren, koste es was
es wolle, oder dass ein Frieden in der Region den eigenen Interessen
komplett zuwider lief - beides macht Russland zu niemandem, den man
als Nachbar haben möchte.

Und nein, das Verhalten ist auch nicht dadurch zu rechtfertigen indem
man auf den ach so bösen Westen zeigt. Es sei denn, man ist für eine
Auge-für-Auge- und Zahn-für-Zahn-Politik, wo es schlussendlich nur
darum geht, wer mehr Augen und mehr Zähne hat, um am Ende des
Schlagabtausches noch am meisten übrig zu haben.

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