Marius2 schrieb am 01.12.2020 02:38:
kulinux schrieb am 01.12.2020 01:45:
Ach, wollte Breshnew oder einer seiner Nachfolger den 3. Weltkrieg entfachen
Na gut. Ich erinnere mich noch dumpf an einen "Artikel" im Fachblatt für vergleichende Waffenforschung - KÄSE am Sonntag, jemand in meinem seinerzeitigen Haushalt "las" das - der damalige Top-Panzer der Sowjetunion, der T-80, verfügte neuerdings über eine reaktive Panzerung: die Russen kommen.
Naja, dass man die "militärische Überlegenheit" "DER Russen" seit '45 immer übertrieben hat, um im Westen Angst zu erzeugen, sollte damals doch auch schon Allgemeingut gewesen sein – war es im Osten jedenfalls. WENN der "Iwan" je die Überlegenheit – atomar wie konventionell – besessen hätte, die ihm immer angedichtet wurde: Warum hat er das denn nie ausgenutzt und angegriffen?
Wir sahen in den 80ern die Bundesmarine freitags immer gegen 13:00 "nach Hause" fahren – sie haben auch freundlich gewinkt, wenn sie nicht gerade eine Piraten- oder gar eine Hakenkreuzfahne hochgezogen haben –, damit sie um 17:00 von Bord in den wohlverdienten Wochenendurlaub gehen konnten. Wir (und auch andere Armeeverbände) haben dann immer gewitzelt, dass wir Samstagmittag auf den Champs Elysées flanieren würden, wenn wir Fr. so nach 23:00 angreifen würden … weil die Bundeswehr und die Rest-NATO bis dahin noch nicht mal – buchstäblich – "in die Puschen" gekommen wäre.
Aber im Osten wusste man ja auch: Wer zuerst schießt, stirbt als zweiter. Und nach dem Großen Vaterländischen Krieg wollte kein "Russe" mehr in einem Krieg sterben.
(Weshalb es ja auch das Genie eines Brezinski – Obamas Lehrer an Columbia – bedurfte, den Russen mit Afghanistan über deren Beistandspakt eine Falle zu stellen und ihnen "ihr Vietnam zu bereiten"…)
Aber wie sich nach dem Zusammenbruch des Ostblocks herausgestellt hat fürchtete man sich dortorts vor allem vor einem westlichen Überfall.
Vor allem aber konnte man wissen, dass der Osten den Westen ständig mit Abrüstungsvorschlägen und Vorschlägen z.B. für Nichtangriffsverträge oder Verzicht auf den Ersteinsatz von Nuklearwaffen genervt hat. Beides als "Beschränkung politischer Handlungsoptionen" und der Rüstungsprofite im Westen gar nicht gern gesehen und wird ja auch bis heute weitestgehend abgelehnt.
Und bis heute versucht man augenscheinlich nur, irgendwie die Grenzen zusammen zu halten.
Naja, sieht für mich nicht ganz so aus: Überall, wo es an den Grenzen "ungemütlich" wurde, ist oder wird hat ja der Ami seine zündelnde Hand im Spiel. Die RAND Corporation hat sich ja gerade (2019) mit "Extending Russia" umständlichst Gedanken gemacht, wie man die Russen "klein kriegen" oder zumindest provozieren könnte: Das meiste davon wird gerade schon umgesetzt …
Und wie uns' Schiller (nicht der Tatort-Kommissar) schon sagte:
"Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben,
wenn es dem bösen Nachbarn nicht gefällt."