dass man die "militärische Überlegenheit" "DER Russen" seit '45 immer übertrieben hat, um im Westen Angst zu erzeugen, sollte damals doch auch schon Allgemeingut gewesen sein
Ja zwischen der Realität und der militaristisch-propagandistischen Selbstdarstellung von russischer Seite als größte Militärmacht, die im Westen mit Angst aufgegriffen wurde (und halt auch dort dem dankenden Interesse derer zuspielte, die - ob um die Realität wissend oder nicht - ähnlich wie ihre russischen Gegenüber ein Interesse an einer Legitimation von Rüstungsausgaben und Feindbild-Pflege hatten) bestand durchaus ein gehöriger Unterschied… wobei das nichts daran ändert, dass das auf der anderen Seite ähnlich war und selbst die deutlich reale Militär- und Atommacht Russlands locker ausgereicht hätte, um solche Ängste berechtigterweise zu tragen. Bei einem so riesigen Krieg wie er als Damoklesschwert über beide Seiten hing (erst recht mit Atomwaffen) gibt's keine Gewinner. Und letzteres erklärt auch das hier:
WENN der "Iwan" je die Überlegenheit – atomar wie konventionell – besessen hätte, die ihm immer angedichtet wurde: Warum hat er das denn nie ausgenutzt und angegriffen?
Ganz einfach: weil Überlegenheit bei einem so riesigen Krieg (erst recht mit Atomwaffen) nichts daran geändert hätte, dass für ihn nichts dabei zu gewinnen gewesen wäre als eine riesige Tracht Prügel und Zerstörung auf eigener Seite. Dass die andere Seite dann ggf. aufgrund der "Überlegenheit" noch mehr Prügel eingesteckt haben und noch stärker zerstört sein mag, wäre da kein Trost gewesen. Es gibt bei sowas keine Gewinner, sondern nur Verlierer. Auch der "überlegene" Verlierer verliert nur. Entsprechend wäre es auch für die "überlegene" Seite totaler Schwachsinn gewesen, anzugreifen.