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  • Queru

mehr als 1000 Beiträge seit 25.01.2010

Re: Ja, die Hanni kann nicht anders! ...

HanniKanni schrieb am 02.12.2020 07:36:

… vor allem im Kontext des kalten Kriegs und in einer Zeit, wo der letzte Weltkrieg gar nicht so lange her lag.

Ausgehend davon, dass Russland ein derartiges Zerstörungspotential hatte, war die Bedrohung per se gegeben und die Angst berechtigt. Und das gibt überhaupt keinen Schluss auf die eigene Einstellung her.

Die Vorstellung, dass die Angst vor einem russischen Angriff nur berechtigt gewesen wäre, wenn man selbst auf Angriff gesinnt gewesen wäre, ist absurd: die Bedrohung durch eine starke und hochmilitarisierte Militärmacht, wie sie Russland war, ist auch und gerade für Staaten gegeben, die nicht mal die Mittel zur Selbstverteidigung haben.

Das Risiko, dass eine hochmilitarisierte Seite tödlich angreifen könnte (und insbes. dazu die Waffen hat und Angriffspläne) ist vollkommen unabhängig davon gegeben, ob die eigene Seite diesbezüglich ähnlich aufgestellt ist oder nicht.

Es ist eigentlich schade um die Zeit, und ich habe lange mit mir gerungen, ob man diesem Schwachsinn überhaupt etwas entgegnen sollte.
Sie faseln da etwas von " Angriffsplänen" daher, vermutlich wohlwissend, dass diese "Angriffspläne" als sofortige Reaktion auf einen Angriff angelegt waren! Will heißen, und genauso war es auch formuliert, dass ein militärischer Angriff von außen sofort mit dem Einfall auf das Gebiet des Aggressoren beantwortet werden sollte! Und das sind nun mal beileibe keine Angriffspläne, sondern eine Verteidigungsstrategie.

Und mit den achso hilflosen Staaten, sie sich eines Angriffes gar nicht hätten erwehren können, meinen Sie wohl die Partner im größten Militärbündnis der Welt.

Und Sie finden Ihre "Argumentation" nicht selbst ein wenig strange?
Also Swasiland oder Aethiopien hätten sich ja durchaus bedroht fühlen dürfen, so sich die Russen gegen sie gewandt hätten, aber die Bündnispartner eines so mächtigen Militärbündnis, in dem gleich drei Atommächte Mitglied sind?
Und deren Ängste wurden ja kolportiert.

Und selbst in der Situation, dass die Gefahr eines Kriegs bis zu einem gegebenen Zeitpunkt dadurch tatsächlich nicht eingetreten ist, dass auf beiden Seiten noch ausreichendermaßen besonnene Leute das vermeiden, bleibt das Risiko, dass zu irgendeinem späteren Zeitpunkt in Russland eben jemand an die Schalthebel kommen könnte, der eben nicht die eigene besonnene Haltung teilt sondern aus irgendeinem Grund (der nicht mal für die eigene Seite nachvollziehbar sein braucht) einen Erstschlag lostritt.

Und genau damit schildern Sie die berechtigten Ängste der Russen durchaus treffend!


Queru

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